Solscape

370-Millionen-Pixel-Blick auf den Lagunennebel

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GigaGalaxy Zoom
- Atemberaubender Blick auf den Lagunennebel -
(ESO)

Heute wurde das dritte, 370 Millionen Pixel große Bild des Projektes „GigaGalaxy Zoom“ veröffentlicht. Es bietet einen atemberaubenden Blick auf den Lagunennebel, einen Emissions- und Reflexionsnebel im Sternbild Schütze. Der Nebel ist etwa 5.200 Lichtjahre von der Erde entfernt.

The Trilogy is Complete – GigaGalaxy Zoom Phase 3

Keck-Interferometer findet Staubscheibe um 51 Ophiuchi

Durch Zusammenschaltung der beiden Teleskope des Keck-Observatoriums auf Hawaii zu einem Interferometer konnten Astronomen eine ausgedehnte Staubscheibe um den 410 Lichtjahre entfernten Stern 51 Ophiuchi entdecken. Aus einer solchen Staubscheibe hat sich vor Milliarden von Jahren auch unser Sonnensystem entwickelt.

Keck Interferometer Nuller Spots Double Dust Cloud

wissenschaft.de – Scharfer Blick in die staubige Vergangenheit

Hallo, Merkur!

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Der sonnennächste Planet Merkur,
aufgenommen von MESSENGER am 25. September 2009
aus einer Entfernung von 1,3 Millionen km.
(NASA/Johns Hopkins University Applied Physics Laboratory/
Carnegie Institution of Washington/astroarts.org)

Ein erster Blick der Raumsonde MESSENGER auf den Merkur:

Hello, Mercury!

Dritter Merkurvorbeiflug von MESSENGER steht unmittelbar bevor

Die seit mehr als fünf Jahren im inneren Sonnensystem umherreisende Raumsonde MESSENGER nähert sich am kommenden Dienstag zum dritten Mal dicht an Merkur an. Dies ist der letzte Vorbeiflug am sonnennächsten Planeten, bevor die Sonde dann im März 2011 in eine Umlaufbahn um Merkur eintreten wird. Mit 228 Kilometern erreicht MESSENGER am 29. September um 23:55 Uhr MESZ ihren geringsten Abstand zur Merkuroberfläche, allerdings auf der Nachtseite. Wie bei den zwei vorangegangenen Merkurannäherungen im Januar und Oktober 2008 werden die Wissenschaftler des MESSENGER-Projekts die Gelegenheit nutzen, den sonnennächsten Planeten mit den Bordinstrumenten zu erkunden. Durch die Vorbeiflüge der Raumsonden Mariner 10 in den Jahren 1974 und 1975 sowie MESSENGER im Jahr 2008 ist die Oberfläche von Merkur derzeit zu gut 90 Prozent erfasst. Die Forscher hoffen, nun auch noch die fehlenden Bereiche zumindest grob kartieren und somit eine Gesamtkarte des Planeten erstellen zu können. Weitere Untersuchungen widmen sich dem schwachen Magnetfeld des Planeten sowie seiner extrem dünnen Atmosphäre und Ionosphäre. Bei den vorherigen Vorbeiflügen von MESSENGER ließ sich das bereits von Mariner 10 entdeckte Magnetfeld eindeutig als Dipolfeld bestätigen, das wie das wesentlich stärkere Erdmagnetfeld im Inneren des Planeten entsteht. Zudem beobachtete MESSENGER das Abströmen von ionisierten Gasen aus der Ionosphäre des Merkur, das ihm einen Plasmaschweif ähnlich dem eines Kometen beschert. Allerdings ist die Konzentration der Ionen so gering, dass dieser Plasmaschweif visuell nicht sichtbar ist.

MESSENGER: Mercury Flyby 3

MESSENGER’s Final Flyby of Mercury: Old Territory, New Science

Wasser auf dem Mond

Mondhöhenkarte

Eine auf den Messungen des LOLA-Instruments
an Bord des Lunar Reconnaissance Orbiters
beruhende Karte der Oberflächenstruktur im Bereich des Mondsüdpols.
Verschiedene Krater sind hier eingezeichnet
- einschließlich Cabeus A, der das Einschlagsziel von LCROSS ist.
(Abbildung: NASA/GSFC)

Als die Apollo-Astronauten vor 40 Jahren vom Mond zurückkehrten, brachten sie mehrere Proben Mondgestein mit. Da man annahm, dass in den im Gestein vorkommenden Mineralien Wasser gebunden ist, wurden die Gesteinsproben auf Anzeichen für Wasser analysiert. Obwohl die Forscher Spuren von Wasser nachweisen konnten, nahm man an, dass es sich dabei um Verunreinigungen von der Erde handelte, weil die Behälter, mit denen das Gestein zur Erde kam, undicht waren. Und obwohl einige Wissenschaftler damit fortfuhren, zu vermuten, dass an den kältesten Orten in den Südpolkratern des Mondes Wasserlagerstätten existieren könnten, war der allgemeine Konsens, dass der Mond knochentrocken sei.
Neue Daten von gleich drei verschiedenen Raumsonden haben dieser Auffassung nun ein Ende gesetzt.
Die neuen Entdeckungen, über die in der aktuellen Ausgabe des Fachmagazins „Science“ im Detail berichtet wird, kommen nur wenige Wochen vor dem geplanten Einschlag der Mondsonde LCROSS.
Sowohl mit der indischen Mondsonde Chandrayaan-1 als auch mit den NASA-Raumsonden Cassini und Deep Impact wurden Anzeichen von Wasser und Hydroxyl in den Spektren des von der Oberfläche des Mondes zurückgeworfenen Lichts gefunden.
Chandrayaan-1, Indiens allererste Mondsonde überhaupt, hatte die Aufgabe, die Mondoberfläche zu kartographieren und ihre chemische Zusammensetzung zu bestimmen (die Mission des Orbiters endete vorzeitig aufgrund einer Fehlfunktion). Der an Bord von Chandrayaan-1 befindliche, von der NASA gebaute Moon Mineralogy Mapper (M3) registrierte Wellenlängen, die eine chemische Bindung zwischen Wasserstoff und Sauerstoff anzeigten – ein klares Zeichen für das Vorhandensein von Wasser und Hydroxyl. Da M3 nur die obersten fünf Millimeter des lunaren Regoliths durchdringen kann, scheint sich das beobachtete Wasser auf oder sehr knapp unter der Mondoberfläche zu befinden. Die Beobachtungen von M3 zeigten auch, dass das betreffende Signal zu den Polen hin stärker wird. Hier sind also offenbar größere Wasservorkommen verborgen.
Die Raumsonde Cassini, die den Mond im Jahr 1999 auf ihrem Weg zum Planeten Saturn passiert hatte, konnte dieses Signal von Wasser/Hydroxyl ebenfalls messen. Die Daten von Cassini zeigen eine globale Verteilung des Signals, wobei es an den Polen stärker und in den Mondmeeren etwas schwächer ist.
Und schließlich gibt es noch die Daten der Raumsonde Deep Impact, die während mehrerer naher Vorbeiflüge am Erde-Mond-System (als Teil der sog. EPOXI-Mission) Infrarotmessungen durchführte. Auch hier wurde das Signal von Wasser/Hydroxyl gemessen, wobei erneut die Pole die stärksten Signale zeigten. Bei ihren mehrfachen Vorbeiflügen war Deep Impact sogar in der Lage, dieselben Regionen zu unterschiedlichen Mondtageszeiten zu beobachten. Mittags, wenn die Sonnenstrahlen am stärksten waren, war das Signal von Wasser/Hydroxyl am schwächsten, während es am Morgen stärker war. Diese Beobachtung zeigt, dass die Mondoberfläche zumindest für einen Teil des Mondtages recht stark hydriert ist.
In Kombination deuten die Entdeckungen der drei Raumsonden nicht nur auf die Anwesenheit von Wasser und Hydroxyl hin, sondern sie zeigen auch, dass der Prozess, der zur Hydrierung des Mondes führt, von den täglichen Änderungen der Sonneneinstrahlung angetrieben wird.
Möglicherweise gibt es zwei Arten von Wasser auf dem Mond: solches, das z.B. aus wasserhaltigen Kometen stammt, die auf der Mondoberfläche eingeschlagen sind, und solches, das vom Mond selbst stammt. Diese zweite, endogene Quelle könnte möglicherweise durch Wechselwirkungen zwischen dem Sonnenwind und dem Mondgestein entstanden sein. Das Gestein und der Regolith, aus denen die Mondoberfläche aufgebaut ist, bestehen zu 45 % aus Sauerstoff, der zusammen mit anderen Elementen überwiegend in Silikatmineralien gebunden ist. Der Sonnenwind besteht hauptsächlich aus Protonen, also positiv geladenen Wasserstoffatomen. Wenn diese positiv geladenen Wasserstoffatome, die mit etwa einem Drittel der Lichtgeschwindigkeit reisen, auf die Mondoberfläche auftreffen, brechen sie die Bindungen des Sauerstoffs mit den anderen Mineralienelementen auf. Und dort, wo freier Sauerstoff und Wasserstoff existieren, gibt es eine hohe Wahrscheinlichkeit dafür, dass sich Spuren von Wasser und Hydroxyl bilden werden.

Veröffentlichungen:
Pieters, C. M. et al.: Character and Spatial Distribution of OH/H2O on the Surface of the Moon Seen by M3 on Chandrayaan-1. In: Science 10.1126/science.1178658, 2009.

Clark, R. N.: Detection of Adsorbed Water and Hydroxyl on the Moon. In: Science 10.1126/science.1178105, 2009.

Sunshine, J. M. et al.: Temporal and Spatial Variability of Lunar Hydration as Observed by the Deep Impact Spacecraft. In: Science 10.1126/science.1179788, 2009.

NASA Instruments Reveal Water Molecules on Lunar Surface

Some first results from Lunar Reconnaissance Orbiter (or, I love LOLA)

Moon Mineralogy Mapper (M3)

Cassini fotografiert Saturn’s Äquinoktium

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Tag- und Nachtgleiche am Saturn.
Mosaik aus 75 verschiedenen Aufnahmen der Raumsonde Cassini.
(NASA/JPL/Space Science Institute)


Die Ringe des Saturn gehören zweifellos zu den faszinierendsten Phänomenen unseres Sonnensystems. Am 11. August 2009 ereignete sich dort ein Ereignis, dass so nur etwa alle 15 Erdenjahre zu beobachten ist: die Sonnenstrahlen trafen genau senkrecht auf die schmale Außenkante der aus Eis- und Staubbrocken bestehenden Ringe. Während dieses sog. Äquinoktiums werfen schon die kleinsten Erhebungen lange Schatten und können ausfindig gemacht und gemessen werden.
Rund eine Woche lang verfolgten Wissenschaftler der NASA das Geschehen quasi aus der ersten Reihe: die Raumsonde Cassini, seit 2004 im Saturnsystem unterwegs, richtete ihre Kameras und Messinstrumente auf die Ringe. Die Bilder enthüllten Überraschendes: zum ersten Mal konnten die Astronomen sehen, wie weit einige Brocken tatsächlich aus den dünnen Ringen herausragen.
Die Hauptringe A, B, C und D erstrecken sich, vom Saturn aus gesehen, 136.000 Kilometer weit nach außen, doch ihre Dicke erreicht gerade mal knapp zehn Meter. Die neuen Aufnahmen von Cassini enthüllen jedoch, dass sich die Eis- und Staubbrocken zu vertikalen Formationen auftürmen, die weitaus höher hinaus reichen. Im innersten D-Ring ragen sie mehr als 800 Meter auf, um dann nach außen hin bis zum B-Ring wellenartig mal höher und mal niedriger zu werden. Die höchste vertikale Erhebung entsteht durch die Schwerkrafteinwirkung des Saturnmondes Daphnis, der in der Keeler-Lücke des A-Ringes kreist. In einem der Ringbereiche türmt er einen Wall von gut vier Kilometern Höhe auf – das ist so hoch wie einige der höchsten Gipfel der Alpen.
Die Kameras der Saturnsonde lieferten jedoch noch weitere Sensationen: sie zeigten helle Streifen in zweien der Ringe, die sich als Staubwolken entpuppten. Diese entstanden höchstwahrscheinlich, als Ringpartikel miteinander oder mit kleinen kosmischen Objekten kollidierten, die in die Saturnringe eingedrungen waren.
Cassini nahm das Geschehen jedoch nicht nur mit ihren Kameras auf, die Sonde maß gleichzeitig auch mit Hilfe ihres Infrarot-Spektrometers die Temperatur der Saturnringe während des Äquinoktiums. Wie erwartet, kühlten sich die Ringe durch den fehlenden Sonnenschein deutlich ab. Die niedrigsten Temperaturen erreichte dabei der A-Ring mit frostigen minus 230 Grad Celsius.
wissenschaft.de – Ring mit Dellen

3.500 Jahre alte Grabkammer im Königspalast von Qatna

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Gefäße aus Keramik, Alabaster und Granit
in der Felsengruft unter dem Königspalast von Qatna.
(Konrad Wita & Peter Pfälzner/Universität Tübingen)
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Im Königspalast von Qatna in Mittelsyrien haben Tübinger Archäologen eine Felsgruft mit Jahrtausende altem Grabinventar sowie den sterblichen Überresten von mindestens 30 Menschen entdeckt.
Bei Ausgrabungen am Nordwestflügel des Palastes kam die Grabkammer zum Vorschein. Eine wuchtige Felstür gab den Weg in die 4,90 mal 6,30 Meter große Gruft frei. Bei den Skeletten fanden die Wissenschaftler zahlreiche Keramikgefäße und mehrere Gefäße aus Granit und Alabaster, die augenscheinlich aus Ägypten eingeführt worden waren. Diese Gefäße stammen zum Teil aus der Zeit des Alten Reiches in Ägypten und sind damit etwa 1.000 Jahre älter als die Gruft selbst. In einem dieser Gefäße lag wertvoller Goldschmuck. Außerdem fanden die Forscher Gewandnadeln, eine Lanzenspitze aus Bronze sowie dünne Goldbleche, die als Dekoration für Gewänder oder Möbelstücke gedient haben könnten. Zu den weiteren Grabbeigaben gehören Figuren aus Elfenbein und die Skulptur eines Affen an einem steinernen Schminkgefäß.
Qatna war in der Mittleren und Späten Bronzezeit eines der bedeutendsten Königtümer Syriens. Der monumentale Königspalast war aus Lehmziegeln errichtet worden und besaß ursprünglich drei Stockwerke, von denen zwei noch erhalten sind. Der Palast gilt daher als das älteste mehrstöckige Gebäude in Vorderasien.
Bereits im Jahr 2002 hatten die Tübinger Archäologen dort eine Königsgruft entdeckt. Funde aus dieser Grabkammer sind ab dem 17. Oktober 2009 im Landesmuseum Württemberg in Stuttgart zu sehen.

GEO.de – Qatna: Sensationsfund im Königspalast

Schätze des alten Syrien – Die Entdeckung des Königreichs Qatna

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Schminkgefäß mit Affenfigur
aus der jetzt entdeckten
königlichen Gruft.
(Konrad Wita & Peter Pfälzner/
Universität Tübingen)
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Unsere galaktische Heimat in 340 Millionen Pixeln

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Das zweite Bild des Projektes GigaGalaxy Zoom.
(ESO/Stéphane Guisard)

Letzte Woche wurde vom Projekt GigaGalaxy Zoom ein interaktives 360-Grad-Panorama des gesamten Nachthimmels veröffentlicht – mit dem Versprechen, noch zwei weitere zoombare Bilder online zu stellen.
Das zweite Bild ist ab heute verfügbar: es eröffnet dem Betrachter einen wunderbaren Blick auf das Zentrum unserer galaktischen Heimat zwischen den Sternbildern Schütze und Skorpion.
Rechts erkennt man die farbenfrohe Rho Ophiuchi Region und den Roten Riesenstern Antares. Die staubige Spur unserer Milchstraße zieht sich quer durch das Bild – übersät mit markanten, rötlichen Nebeln, wie z.B. dem Lagunennebel (M8), dem Trifidnebel (M20), sowie dem Emissionsnebel NGC 6357 und dem Katzenpfotennebel NGC 6334.
Das Mosaik wurde aus über 1.200 Einzelbildern zusammengesetzt, die 52 verschiedene Himmelsregionen abdecken. Das in insgesamt 200 Stunden Belichtungszeit entstandene Bild hat eine Größe von 24.403 x 13.973 Pixeln.
Viel Spaß damit!

A 340-million pixel starscape from Paranal

UV-Portrait der Andromeda-Galaxie

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Die Andromeda-Galaxie
im ultravioletten Wellenlängenbereich.
(NASA/Swift/Stefan Immler (GSFC)
und Erin Grand (UMCP))
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Ein ganz besonderes Portrait der Andromeda-Galaxie (M31) haben die amerikanischen Astronomen Stefan Immler von NASA’s Goddard Space Flight Center und Erin Grand von der University of Maryland in College Park erstellt. Das neue Portrait wurde mit dem Weltraumteleskop Swift aufgenommen. Der Satellit dient normalerweise dazu, Gammastrahlenausbrüche im Universum aufzuspüren und zu verfolgen. In diesem Fall ließen die Forscher den Satelliten jedoch zwischen dem 25. Mai und 26. Juli 2008 insgesamt 24 Stunden lang auf die Andromeda-Galaxie blicken. Die 330 Einzelaufnahmen des Ultraviolet/Optical Telescope (UVOT) bei Wellenlängen von 193, 225 und 260 Nanometern fügten sie dann zu einem großen Mosaik zusammen.
Auf dem Bild sind rund 20.000 Quellen ultravioletter Strahlung unterscheidbar. Hierbei handelt es sich um heiße, junge Sterne und dichte Sternhaufen. Letztere finden sich besonders häufig in einem Radius von rund 150.000 Lichtjahren um das Zentrum der Galaxie.
Die Andromeda-Galaxie ist in klaren Nächten mit bloßem Auge als diffuser Fleck erkennbar. Tatsächlich handelt es sich um eine stattliche Spiralgalaxie mit einem Durchmesser von etwa 220.000 Lichtjahren. Ihre Entfernung zur Milchstraße beträgt rund 2,5 Millionen Lichtjahre.

Swift Makes Best-ever Ultraviolet Portrait of Andromeda Galaxy

Goddard Multimedia Item 10485 – Swift’s UV portrait of the Andromeda Galaxy