Kategorie: Asteroiden & Co.

Asteroid Lutetia: Überrest aus der Frühphase des Sonnensystems

Lutetia ist ein wahres Fossil: Einige Bereiche der Oberfläche des Asteroiden gehören mit einem Alter von etwa
3,6 Milliarden Jahren zu den ältesten des Planetensystems. Wegen seiner hohen Dichte ist Lutetia zudem ein Planetesimal, die erste Entwicklungsstufe auf dem Weg zu einem Planeten. Zu diesen Ergebnissen kommen Wissenschaftler unter Leitung des Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung. Das Team hat Bilder ausgewertet, welche die Raumsonde Rosetta während ihres Vorbeiflugs an Lutetia im Juli 2010 aufgenommen hatte.

Weiter in der Pressemitteilung der Max-Planck-Gesellschaft:
Urgestein im All

Dawn: Erste Nahaufnahmen vom Asteroiden Vesta

Diese Aufnahme des Asteroiden Vesta gelang dem Kamerasystem an Bord der Raumsonde Dawn
am 17. Juli 2011 aus einer Entfernung
von etwa 15.000 km.
Ein Pixel entspricht in etwa 1,4 Kilometern.
(NASA/JPL-Caltech/UCLA/MPS/DLR/IDA/astroarts.org)
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Nach fast vierjähriger Reise über eine Entfernung von rund 2,8 Mrd. Kilometern ist die Raumsonde Dawn am vergangenen Samstag gegen 07:00 Uhr MESZ in eine Umlaufbahn um Vesta eingeschwenkt und liefert nun erste Nahaufnahmen des Asteroiden.
Die Bilder zeigen den drittgrößten Himmelskörper im Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter als eine von Einschlagkratern gezeichnete Welt mit einer stellenweise verschrumpelt wirkenden Oberfläche.
An Vestas Südpol befindet sich ein großer Krater mit einem Durchmesser von ca. 450 km. Dieser Krater hat eine Tiefe von 8 km und in seiner Mitte ragt ein Zentralberg etwa 13 km hoch auf.

Raumsonde Dawn tritt in den Orbit von Vesta ein

NASA – NASA Dawn Spacecraft Returns Close-Up Image of Asteroid Vesta

Alle Augen auf Vesta

Aufnahme des Asteroiden Vesta vom 9. Juli 2011.
(NASA/JPL-Caltech/UCLA/MPS/DLR/IDA/astroarts.org)

In ein paar Stunden wird die Raumsonde Dawn in eine Umlaufbahn um den rund 500 Kilometer großen Asteroiden Vesta einschwenken – ein weiterer Meilenstein in der Geschichte der Raumfahrt.
Ein Jahr lang soll Dawn den Asteroiden erkunden und neue Erkenntnisse über die Entstehungsgeschichte unseres Planetensystems liefern. Denn bei Vesta handelt es sich um einen weitgehend unveränderten Protoplaneten aus der Frühzeit des Sonnensystems.
Am 9. Juli 2011, während der Anflugphase, gelang dem Kamerasystem an Bord von Dawn die oben gezeigte Aufnahme des Asteroiden Vesta aus einer Entfernung von rund 41.000 Kilometern. Die Bildauflösung beträgt etwa 3,8 Kilometer pro Pixel.

All Eyes on Vesta

NASA – NASA Spacecraft to Enter Asteroid’s Orbit on July 15

JPL – NASA Spacecraft to Enter Asteroid’s Orbit on July 15

Vesta – ein Asteroid in 3D

Raumsonde Dawn: Video vom Anflug auf Vesta

Dem Kamerasystem an Bord der Raumsonde Dawn, die sich derzeit im Anflug auf den Asteroiden Vesta befindet, gelingen zunehmend detailliertere Aufnahmen des Himmelskörpers. Die jüngsten Bilder, die am 1. Juni entstanden sind und inzwischen von Forschern des Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung (MPS) ausgewertet wurden, lassen schemenhaft den bereits bekannten, gewaltigen Krater auf Vestas Südseite erkennen. Zudem ist auf den Bildern ein etwa 100 Kilometer durchmessender dunkler Fleck in der Äquatorialregion zu sehen. Hierbei könnte es sich um eine Senke handeln.
Am 16. Juli dieses Jahres wird Dawn in eine Umlaufbahn um den Asteroiden einschwenken und diesen etwa ein Jahr lang erforschen.

DLR Portal – Oberfläche von Asteroid Vesta in Sicht

NASA Spacecraft Captures Video of Asteroid Approach

Tempel der Liebe

Farbaufnahme der durch das Projektil
von Deep Impact erzeugten Wolke
aus Material vom Kometen Tempel 1.
(NASA/JPL-Caltech/UMD/Gordan Ugarkovic)
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Am morgigen Valentinstag wird die Raumsonde Stardust eine ganz besondere „Verabredung“ haben: die NASA-Sonde fliegt am Kometen Tempel 1 vorbei.
Am 4. Juli 2005 gab es schon einmal ein Rendezvous mit Tempel 1. Damals hatte sich die Raumsonde Deep Impact dem Kometenkern bis auf 500 km genähert und ihn mit einem rund 370 kg schweren Kupfer-Projektil beschossen. Deep Impact sollte während ihres Vorbeiflugs unter anderem Aufnahmen des durch diesen Beschuss entstandenen Kraters erstellen, konnte diese Aufgabe jedoch nicht erfüllen, da der Krater von einer riesigen Wolke des aus dem Kometenkern herausgeschlagenen Materials verhüllt wurde.
Jetzt erhält Tempel 1 also wieder Besuch – diesmal von Stardust, einer Raumsonde, die bereits eine erfolgreiche Kometenmission hinter sich gebracht hat. Die am 7. Februar 1999 gestartete Sonde war am 2. Januar 2004 in einer Entfernung von 240 km am Kometen Wild 2 vorbeigeflogen und hatte Partikel aus dem Kometenschweif eingesammelt. Eingebettet in Aerogel, einer superleichten Substanz aus Kieselsäure, und sicher in einer Landekapsel verstaut, brachte Stardust die Proben am 15. Januar 2006 zur Erde zurück. Stardust flog daraufhin wieder in den Weltraum hinaus. Aber anstatt die Raumsonde sich selbst zu überlassen, beschloss die NASA, Stardust zu „recyceln“ und sie am Kometen Tempel 1 vorbeifliegen zu lassen. Die neue Mission wurde „Stardust-NExT“ getauft, wobei der Zusatz „NExT“ für „New Exploration of Tempel 1″ steht.
Neben der Möglichkeit, einen Blick auf den etwa 20 m tiefen Krater zu werfen, den das Projektil von Deep Impact auf der Oberfläche des Kometen hinterlassen hat, werden die Wissenschaftler mit Hilfe von Stardust-NExT auch in der Lage sein, zu sehen, was sich auf Tempel 1 seit seiner letzten Annäherung an die Sonne sonst noch verändert hat.

NASA Spacecraft Closes in on Comet Tempel 1

Deep Impact: Your First Look Inside a Comet!

Stardust – Comet Wild 2 Images

Asteroid 1999 TA10 ist ein Bruchstück von Vesta

Eine neue Art von Asteroid haben Forscher von der University of North Dakota und vom Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung entdeckt: das Verhältnis der Mineralien Wollastonit und Ferrosilit beim etwa zwei Kilometer großen Objekt 1999 TA10 deutet darauf hin, dass es aus dem Mantel des Mutterasteroiden Vesta stammt.
1999 TA10 bewegt sich auf einer elliptischen Bahn und kommt der Erde bis auf einige Millionen Kilometer nahe.
Der 530 Kilometer große Asteroid Vesta, der in diesem Sommer von der Raumsonde Dawn besucht wird, hat in seiner Geschichte mehrere Kollisionen erlebt, bei der vermutlich die Asteroidengruppe der Vestoiden aus seiner Kruste herausgeschlagen worden ist. Bislang blieben jedoch Zweifel an dieser Theorie, da unter der Asteroidengruppe der Vestoiden kein Objekt nachgewiesen werden konnte, das Material aus dem Mantel von Vesta enthält. Diese Lücke schließt nun der Asteroid 1999 TA10.

Vestas innere Werte

First fragment of asteroid 4 Vesta’s mantle detected

Sensation perfekt: Probenkapsel von Hayabusa enthält Asteroidenstaub!

Asteroid Itokawa,
von der Raumsonde Hayabusa
am 10. Oktober 2005 aufgenommen.
(JAXA/ISAS/astroarts.org)
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Die in diesem Sommer zurückgekehrte Raumsonde „Hayabusa“ hat wie erhofft die ersten jemals auf der Oberfläche eines Asteroiden eingesammelten Bodenproben zur Erde gebracht.
Bei den im Fach „A“ der Rückkehrkapsel vorgefundenen Partikeln handelt es sich tatsächlich um Material des mehr als 250 Millionen Kilometer von der Erdumlaufbahn entfernten Asteroiden Itokawa. Das gab die japanische Weltraumbehörde JAXA am heutigen Dienstag bekannt.
Die rund 1.500 Partikel, von denen die meisten kleiner als 10 Mikrometer sind (zum Vergleich: ein menschliches Haar ist ca. 70 Mikrometer dick), bestehen nach ersten Analysen hauptsächlich aus mit Eisen angereichertem Olivin und Pyroxen, also Mineralen, wie man sie in gewöhnlichen Chondriten vorfindet (etwa 85% aller Meteorite gehören der Klasse der Chondrite an). Die Partikel unterscheiden sich damit völlig von den Substanzen hier auf der Erde.
„Hayabusa“ (zu Deutsch: Falke) hatte die Proben vor fünf Jahren auf dem erdnussförmigen Asteroiden Itokawa eingesammelt. Am 13. Juni war die von zahlreichen Pannen gebeutelte Raumsonde nach mehr als vier Milliarden Kilometern Flug dann doch noch erfolgreich zur Erde zurückgekehrt und hatte die Kapsel mit den Proben wie geplant über Australien abgeworfen. Die Raumsonde selbst war beim Eintritt in die Erdatmosphäre verglüht.

JAXA – Identification of origin of particles brought back by Hayabusa

Hayabusa Brings Home Asteroid Dust

„Deep Impact“ sendet spektakuläre Bilder vom Kometen Hartley 2

Vier hochaufgelöste Fotos
vom Kern des Kometen Hartley 2,
aufgenommen von Deep Impact.
(NASA/JPL-Caltech/University of Maryland/astroarts.org)
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Die Raumsonde „Deep Impact“ hat heute den Kometen Hartley 2 in einem Abstand von nur 700 km passiert und atemberaubende Fotos des Kometenkerns zur Erde gefunkt.
Nach Halley, Borrelly, Tempel 1 und Wild 2 war es erst das fünfte Mal, dass eine Raumsonde nahe genug an einen Schweifstern herankam, um Bilder von seinem Kern zu schießen.

NASA Mission Successfully Flies by Comet Hartley 2

Arecibo-Observatorium ermöglicht Vorschau auf Komet Hartley 2

Dieses Mosaik zeigt die sechzehn
vom Arecibo-Observatorium
per Doppler-Radar aufgenommenen Bilder
des Kerns von Hartley 2.
Die Aufnahmen entstanden (von oben nach unten)
zwischen dem 25. und 27. Oktober und am 29. Oktober.
(J. Harmon, M. Nolan, E. Howell (Arecibo Observatory)
und J. Giorgini (Jet Propulsion Laboratory))
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Wenige Tage bevor die Welt durch die EPOXI-Mission der NASA ein neues Bild vom Kometen Hartley 2 gewinnt, bieten Beobachtungen mit dem zweitgrößten Radioteleskop der Welt in Arecibo/Puerto Rico eine beeindruckende Vorschau auf den Schweifstern. Die 16 per Doppler-Radar aufgenommenen Bilder zeigen den Kometenkern als längliches Gebilde mit einer Größe von etwa 2,2 km, das in ca. 18 Stunden einmal um seine eigene Achse rotiert. Die Form erinnert stark an den Kern des Kometen 19P/Borrelly (Bild), der im September 2001 von der Raumsonde Deep Space 1 erforscht wurde.

Space Radar Provides a Taste of Comet Hartley 2

Begegnung mit Hartley 2

DIXI/EPOXI Missionslogo (University of Maryland)

Am 4. November wird ein äußerst seltenes Rendezvous im All stattfinden: an diesem Tag fliegt die Raumsonde „Deep Impact“ im Rahmen ihrer EPOXI-Mission in einer Entfernung von nur 700 Kilometern am Kometen 103P/Hartley 2 vorbei.
Ziel der Mission ist es, Erkenntnisse über die Beschaffenheit des Kometenkerns und somit über die Ursprünge des Sonnensystems zu gewinnen. Weil Kometen viel Zeit abseits der Sonne verbringen, ist ihre Zusammensetzung aufgrund der Kälte noch recht unverändert – sie sind quasi Überbleibsel aus der Entstehungsphase unseres Sonnensystems.
Die Begegnung wird in wahrlich rasantem Tempo stattfinden: „Deep Impact“ wird um 14:50 Uhr MEZ mit einer Geschwindigkeit von 12,5 Kilometern pro Sekunde am Kometen vorbeiflitzen. Dabei wird der an Bord befindliche Medium Resolution Imager (MRI) einige Bilder schießen. Die Auflösung der Aufnahmen soll etwa 7 Meter pro Pixel betragen, der Kometenkern sollte auf den Bildern also etwa 170 Pixel breit erscheinen.
Nach dem Rendezvous wird die Raumsonde noch für rund drei Wochen weitere Daten von Hartley 2 sammeln.
„Deep Impact“ hatte bereits vor fünf Jahren für Schlagzeilen gesorgt: damals war von der Raumsonde aus ein Projektil auf den Kometen Tempel 1 geschossen worden. Nach dieser Mission war die Sonde noch in so guter technischer Verfassung, dass man ihr einen neuen Auftrag gab.

EPOXI Missionshomepage bei der University of Maryland

EPOXI – Missionspage bei der NASA

Siehe auch:

New Cometary Phenomenon Greets Approaching Spacecraft

Hubble Probes Comet 103P/Hartley 2 in Preparation for DIXI/EPOXI Flyby

WISE Captures Key Images of Comet Mission’s Destination