Solscape

Raumsonde „Juno“ erfolgreich gestartet

Die Raumsonde „Juno“ ist heute um 18:25 Uhr MESZ an Bord einer Atlas V-Rakete vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida aus ins All gestartet.
Nach einer knapp fünfjährigen Reise über eine Entfernung von etwa 3,4 Mrd. Kilometer wird die mit Solarenergie betriebene Sonde in eine Umlaufbahn um den Planeten Jupiter einschwenken und ihn ein Jahr lang erforschen.
33 Mal wird „Juno“ dabei über die Jupiterpole fliegen und sich den obersten Atmosphärenschichten bis auf 5.000 Kilometer nähern – so nah, wie vor ihr noch keine andere Sonde.
„Juno’s“ Reise zu dem Gasriesen ist auch eine Reise zu den Anfängen unseres Sonnensystems: unter den acht Planeten gilt der Jupiter als der erste, der sich aus dem solaren Urnebel bildete, seine Struktur könnte uns demnach wichtige Hinweise über die Entstehung unseres Sonnensystems geben.
So soll die „Juno“-Mission klären, ob Jupiter einen festen Kern aus schweren Elementen besitzt. Bisher weiß man nur, dass der Gasplanet keine sichtbare feste Oberfläche hat. Darüber hinaus soll die Raumsonde Jupiter’s Magnetfeld und die Zusammensetzung von Jupiter’s Atmosphäre erkunden.

NASA’s Juno Spacecraft Launches to Jupiter

Mit „Juno“ zum Jupiter (Update)

Künstlerische Darstellung
der Raumsonde Juno in der Jupiterumlaufbahn.
(NASA/JPL-Caltech)

Nach der Pluto-Sonde „New Horizons“ wird am kommenden Freitag, den 5. August 2011 um 17:34 Uhr MESZ mit „Juno“ die zweite Raumsonde des New Frontiers-Programms der NASA starten. „Juno“ soll mindestens ein Jahr lang den Planeten Jupiter erforschen.
Die Raumsonde wird jedoch nicht auf direktem Weg zum Jupiter fliegen: zwei Jahre nach dem Start, am 9. Oktober 2013, wird die Sonde ein sog. Fly-By-Manöver an der Erde vollführen, um dadurch genügend Geschwindigkeit zum Erreichen des Jupiters aufzubauen. Die gesamte Reise zum größten Planeten unseres Sonnensystems wird deshalb etwa 5 Jahre Flugzeit in Anspruch nehmen, so dass „Juno“ erst am 4. Juli 2016 den Jupiter erreicht.
Aus einer polaren Umlaufbahn wird die Raumsonde dann ein Jahr lang den Aufbau, die Atmosphäre und Magnetosphäre des Gasriesen erkunden. Die Farbkamera an Bord von „Juno“ wird dabei detaillierte Nahaufnahmen des Planeten liefern.

Welt der Physik: Raumsonde Juno startet zum Jupiter

Neue Sonde „Juno“: NASA will ins Innere des Jupiter spähen

Juno – Missionshomepage der NASA (Englisch)

Juno to Show Jupiter’s Magnetic Field in High-Def

What Lies Inside Jupiter?

YouTube – Unlocking Jupiter’s Mysteries

YouTube – Juno spacecraft trajectory animation

Marsrover „Curiosity“ wird im Gale-Krater landen

Missionslogo
für das Mars Science Laboratory

Aus bislang vier finalen Primärzielen für das Mars Science Laboratory (MSL) „Curiosity“ hat die NASA nun den Gale-Krater ausgewählt. Die anderen bis zuletzt im Auswahlverfahren verbliebenen Kandidaten waren der Eberswalde-Krater, der Holden-Krater und Mawrth Vallis.
Der Gale-Krater zeichnet sich durch einen zentralen Kegelberg aus, von dem sich ein Canyon in Richtung des nordwestlichen Bereiches des Kraters erstreckt. In diesem Canyon wurde Material aus dem zentralen Kegelberg in den Nordbereich des Kraters transportiert und hier in Form eines breiten, fächerförmigen Deltas abgelagert. Die Schicht aus abgelagertem Material im Delta ist ca. 5 km dick und höher als der Nordrand sowie etwa gleich hoch wie der Südrand des Kraters. Die Schichtung ist nahezu horizontal, das Material besteht aus der ehemals vertikalen Schichtung des höchstwahrscheinlich durch Wasser ausgewaschenen Querschnittes des Canyons. Daten der Marsorbiter zeigen, dass in diesem Gebiet abwechselnd lehmartige und sulfatreiche Schichten vorkommen.
„Curiosity“ wird auf dem fächerförmigen Delta landen. Nach eingehender Untersuchung der Schichtstruktur und des Materials in diesem Bereich könnte der Rover dann in Richtung Süden aufbrechen und möglicherweise auch in die Ausläufer des Canyons hineinfahren.
Der Start des neuen Marsrovers der NASA ist für den 25. November dieses Jahres vorgesehen, die Landung im Gale-Krater für den 06. August 2012.

Mars Exploration Program: NASA’s Next Mars Rover to Land at Gale Crater

NASA – NASA’s Next Mars Rover to Land at Gale Crater

Das Ende der Shuttle-Ära

Nach drei Jahrzehnten ist das Shuttle-Programm der NASA Geschichte: am heutigen Donnerstag um 11:57 Uhr MESZ kehrte die Raumfähre „Atlantis“ von ihrer letzten Mission zurück und landete wohlbehalten auf dem Weltraumbahnhof Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida.
Während ihrer 13-tägigen Mission hatte die vierköpfige „Atlantis“-Crew die Internationale Raumstation mit Nachschub für ein Jahr versorgt.
Begonnen hatte das Shuttle-Programm mit dem Jungfernflug der „Columbia“ am 12. April 1981.
Einen schweren Rückschlag erlitt es am 28. Januar 1986, als die „Challenger“ kurz nach dem Start auseinanderbrach und alle sieben Astronauten an Bord ums Leben kamen.
Eine weitere Tragödie ereignete sich am 1. Februar 2003: beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre brach die „Columbia“ auseinander, alle sieben Besatzungsmitglieder starben.
Nach dem „Columbia“-Unglück empfahl eine Untersuchungskommission, die Shuttles nach Ende der Bauarbeiten an der Raumstation außer Dienst zu stellen. Diese Wegmarke wurde nun erreicht.
In den kommenden Jahren werden die USA keine eigene Möglichkeit mehr haben, Menschen ins All zu bringen. US-Astronauten müssen dann mit russischen Sojus-Kapseln zur ISS fliegen.

Space Shuttle Atlantis gelandet – Ende einer Ära

NASA – Space Shuttle

Hubble entdeckt weiteren Mond um Pluto

Diese beiden Bilder, die im Abstand von etwa einer Woche
mit dem Weltraumteleskop Hubble aufgenommen wurden,
zeigen vier Monde, die den Zwergplaneten Pluto umkreisen.
Der grüne Kreis in beiden Aufnahmen
markiert den am 28. Juni 2011 neu entdeckten Mond.
(NASA, ESA, and M. Showalter (SETI Institute))
Zum Vergrößern das Bild anklicken.

Um den im Juli 2015 bevorstehenden Vorbeiflug der Raumsonde New Horizons optimal vorzubereiten, wird der Zwergplanet Pluto derzeit mit einer Vielzahl von Instrumenten erkundet. Bei einer in diesem Zusammenhang durchgeführten Suche nach möglichen Ringen um den Zwergplaneten stieß ein Forscherteam um Mark Showalter vom SETI Institute mit Hilfe des Weltraumteleskops Hubble eher zufällig auf einen vierten Begleiter von Pluto.
P4 oder S/2011 P1 – so die provisorischen Bezeichnungen – ist zwischen 13 und 34 Kilometer groß und umrundet Pluto innerhalb von 32 Tagen in einem Abstand von 59.000 Kilometern. Damit zieht er seine Bahn zwischen den Umlaufbahnen der im Jahr 2005 ebenfalls mit Hubble entdeckten Monde Nix und Hydra.
Der neue Begleiter war den Beobachtern zuerst am 28. Juni 2011 auf Bildern der Wide Field Camera 3 des Weltraumteleskops aufgefallen und ließ sich bei Folge-Beobachtungen am 3. und 18. Juli bestätigen.
Auf früheren Bildern von Hubble konnte der Mond bislang nicht entdeckt werden, da deren Belichtungszeiten zu gering waren. Da aber diesmal nach äußerst lichtschwachen Staubringen um Pluto gesucht wurde, zeigte sich P4 auf den neuen, wesentlich länger belichteten Bildern als schwacher Lichtpunkt.

NASA’s Hubble Discovers Another Moon Around Pluto

Dawn: Erste Nahaufnahmen vom Asteroiden Vesta

Diese Aufnahme des Asteroiden Vesta gelang dem Kamerasystem an Bord der Raumsonde Dawn
am 17. Juli 2011 aus einer Entfernung
von etwa 15.000 km.
Ein Pixel entspricht in etwa 1,4 Kilometern.
(NASA/JPL-Caltech/UCLA/MPS/DLR/IDA/astroarts.org)
Zum Vergrößern das Bild anklicken.

Nach fast vierjähriger Reise über eine Entfernung von rund 2,8 Mrd. Kilometern ist die Raumsonde Dawn am vergangenen Samstag gegen 07:00 Uhr MESZ in eine Umlaufbahn um Vesta eingeschwenkt und liefert nun erste Nahaufnahmen des Asteroiden.
Die Bilder zeigen den drittgrößten Himmelskörper im Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter als eine von Einschlagkratern gezeichnete Welt mit einer stellenweise verschrumpelt wirkenden Oberfläche.
An Vestas Südpol befindet sich ein großer Krater mit einem Durchmesser von ca. 450 km. Dieser Krater hat eine Tiefe von 8 km und in seiner Mitte ragt ein Zentralberg etwa 13 km hoch auf.

Raumsonde Dawn tritt in den Orbit von Vesta ein

NASA – NASA Dawn Spacecraft Returns Close-Up Image of Asteroid Vesta

Alle Augen auf Vesta

Aufnahme des Asteroiden Vesta vom 9. Juli 2011.
(NASA/JPL-Caltech/UCLA/MPS/DLR/IDA/astroarts.org)

In ein paar Stunden wird die Raumsonde Dawn in eine Umlaufbahn um den rund 500 Kilometer großen Asteroiden Vesta einschwenken – ein weiterer Meilenstein in der Geschichte der Raumfahrt.
Ein Jahr lang soll Dawn den Asteroiden erkunden und neue Erkenntnisse über die Entstehungsgeschichte unseres Planetensystems liefern. Denn bei Vesta handelt es sich um einen weitgehend unveränderten Protoplaneten aus der Frühzeit des Sonnensystems.
Am 9. Juli 2011, während der Anflugphase, gelang dem Kamerasystem an Bord von Dawn die oben gezeigte Aufnahme des Asteroiden Vesta aus einer Entfernung von rund 41.000 Kilometern. Die Bildauflösung beträgt etwa 3,8 Kilometer pro Pixel.

All Eyes on Vesta

NASA – NASA Spacecraft to Enter Asteroid’s Orbit on July 15

JPL – NASA Spacecraft to Enter Asteroid’s Orbit on July 15

Vesta – ein Asteroid in 3D

Bilderbuchstart der „Atlantis“ läutet Ende des Space Shuttle-Programms ein

Die Raumfähre „Atlantis“ ist gestern um 17:29 Uhr MESZ zum letzten Flug eines Space Shuttles erfolgreich ins All gestartet.
Auf dem Weltraumbahnhof Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida verfolgten mehr als 750.000 Schaulustige und rund 2.000 Journalisten aus aller Welt wie die Raumfähre von der Startrampe emporstieg. Dabei war der Start wegen schlechter Wetterbedingungen zunächst fraglich gewesen. Die NASA gab dann aber doch noch grünes Licht für den Flug zur Internationalen Raumstation.
Mit der auf zwölf Tage angesetzten Mission STS-135 werden Material und Verpflegung zur ISS gebracht. Die Rückkehr der „Atlantis“ ist für den 20. Juli geplant.

Raumsonde Dawn: Video vom Anflug auf Vesta

Dem Kamerasystem an Bord der Raumsonde Dawn, die sich derzeit im Anflug auf den Asteroiden Vesta befindet, gelingen zunehmend detailliertere Aufnahmen des Himmelskörpers. Die jüngsten Bilder, die am 1. Juni entstanden sind und inzwischen von Forschern des Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung (MPS) ausgewertet wurden, lassen schemenhaft den bereits bekannten, gewaltigen Krater auf Vestas Südseite erkennen. Zudem ist auf den Bildern ein etwa 100 Kilometer durchmessender dunkler Fleck in der Äquatorialregion zu sehen. Hierbei könnte es sich um eine Senke handeln.
Am 16. Juli dieses Jahres wird Dawn in eine Umlaufbahn um den Asteroiden einschwenken und diesen etwa ein Jahr lang erforschen.

DLR Portal – Oberfläche von Asteroid Vesta in Sicht

NASA Spacecraft Captures Video of Asteroid Approach