Kategorie: Merkur

MESSENGER-Team veröffentlicht erste globale Karte des Merkur

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Hochaufgelöste globale Karte des Merkur.
(NASA/Johns Hopkins University
Applied Physics Laboratory/
Carnegie Institution of Washington/
U. S. Geological Survey/Arizona State University)
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Das MESSENGER-Team und Kartographen vom U. S. Geological Survey (USGS) erstellten kürzlich anhand der Aufnahmen der Raumsonden Mariner 10 und MESSENGER die erste hochaufgelöste globale Karte des Planeten Merkur. Die Karte deckt rund 97,7% von Merkurs Oberfläche ab – mit einer Auflösung von 500 Metern pro Bildpunkt.

Explore Mercury in Map-a-Planet!

MESSENGER team releases first global map of mercury

Die hochaufgelöste Version der Karte gibt’s auf der USGS Astrogeology-Seite:
https://astrogeology.usgs.gov/maps/Mercury-Messenger-Global-Mosaic

Hallo, Merkur!

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Der sonnennächste Planet Merkur,
aufgenommen von MESSENGER am 25. September 2009
aus einer Entfernung von 1,3 Millionen km.
(NASA/Johns Hopkins University Applied Physics Laboratory/
Carnegie Institution of Washington/astroarts.org)

Ein erster Blick der Raumsonde MESSENGER auf den Merkur:

Hello, Mercury!

Dritter Merkurvorbeiflug von MESSENGER steht unmittelbar bevor

Die seit mehr als fünf Jahren im inneren Sonnensystem umherreisende Raumsonde MESSENGER nähert sich am kommenden Dienstag zum dritten Mal dicht an Merkur an. Dies ist der letzte Vorbeiflug am sonnennächsten Planeten, bevor die Sonde dann im März 2011 in eine Umlaufbahn um Merkur eintreten wird. Mit 228 Kilometern erreicht MESSENGER am 29. September um 23:55 Uhr MESZ ihren geringsten Abstand zur Merkuroberfläche, allerdings auf der Nachtseite. Wie bei den zwei vorangegangenen Merkurannäherungen im Januar und Oktober 2008 werden die Wissenschaftler des MESSENGER-Projekts die Gelegenheit nutzen, den sonnennächsten Planeten mit den Bordinstrumenten zu erkunden. Durch die Vorbeiflüge der Raumsonden Mariner 10 in den Jahren 1974 und 1975 sowie MESSENGER im Jahr 2008 ist die Oberfläche von Merkur derzeit zu gut 90 Prozent erfasst. Die Forscher hoffen, nun auch noch die fehlenden Bereiche zumindest grob kartieren und somit eine Gesamtkarte des Planeten erstellen zu können. Weitere Untersuchungen widmen sich dem schwachen Magnetfeld des Planeten sowie seiner extrem dünnen Atmosphäre und Ionosphäre. Bei den vorherigen Vorbeiflügen von MESSENGER ließ sich das bereits von Mariner 10 entdeckte Magnetfeld eindeutig als Dipolfeld bestätigen, das wie das wesentlich stärkere Erdmagnetfeld im Inneren des Planeten entsteht. Zudem beobachtete MESSENGER das Abströmen von ionisierten Gasen aus der Ionosphäre des Merkur, das ihm einen Plasmaschweif ähnlich dem eines Kometen beschert. Allerdings ist die Konzentration der Ionen so gering, dass dieser Plasmaschweif visuell nicht sichtbar ist.

MESSENGER: Mercury Flyby 3

MESSENGER’s Final Flyby of Mercury: Old Territory, New Science

MESSENGER: Neue Erkenntnisse über Merkur

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Das Rembrandt-Becken wurde von MESSENGER während des zweiten Vorbeiflugs am Merkur im Oktober 2008 aufgenommen. Die Bilder zeigen, dass dieses Einschlagbecken bemerkenswert gut erhalten ist. Die meisten großen Einschlagbecken auf Merkur, den anderen Planeten sowie dem Erdmond wurden später durch Lavaströme überflutet. Die Anzahl und Größenverteilung der Krater im und in Nähe des Einschlagbeckens zeigt an, dass es sich beim Rembrandt-Becken um das jüngste Einschlagbecken auf Merkur handelt.
(NASA/Johns Hopkins University Applied Physics Laboratory/Smithsonian Institution/Carnegie Institution of Washington)
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Die Auswertung der Bilder und Daten vom zweiten Vorbeiflug der Raumsonde MESSENGER am Merkur im Oktober 2008 hielt für die Wissenschaftler einige Überraschungen bereit: der Nachweis von Magnesium in der Exosphäre des Planeten deutet darauf hin, dass Magnesium ein wichtiger Bestandteil der Oberfläche des Planeten ist. Das Mercury Atmospheric and Surface Composition Spectrometer (MASCS) hat während des Vorbeiflugs von MESSENGER auch weitere Stoffe wie Natrium und Kalzium nachweisen können. Die neuen Daten über die Magnetosphäre des Merkur zeigen, dass der sonnennächste Planet während des zweiten Vorbeiflugs deutlich dynamischer war als bei den ersten Untersuchungen im Januar 2008. Zudem haben die Forscher auf den Bildern der Raumsonde ein bislang unbekanntes, ungewöhnlich gut erhaltenes Einschlagbecken entdeckt. Dieses sog. Rembrandt-Becken hat einen Durchmesser von über 700 Kilometern und entstand vermutlich vor etwa 3,9 Milliarden Jahren. Damit ist es erheblich jünger als die meisten anderen bekannten Einschlagbecken auf Merkur. Einige Regionen auf dem Boden des Einschlagbeckens sehen noch so aus wie zur Entstehungszeit des Beckens.

MESSENGER Reveals Mercury as a Dynamic Planet

MESSENGER Multimedia Page

NASA veröffentlicht neue Bilder vom Merkur


Am 6. Oktober 2008 hat die Raumsonde MESSENGER bei ihrem zweiten Vorbeiflug am Merkur zahlreiche neue Bilder von bislang unbekannten Regionen des sonnennächsten Planeten gemacht. Zusammen mit den Aufnahmen der Raumsonde Mariner 10 aus den 1970er Jahren sind damit nun etwa 95 Prozent des Merkur fotografiert. Auch andere Instrumente an Bord von MESSENGER waren auf den Planeten gerichtet. So wurde mit einem Laser-Altimeter die Topographie des Planeten erfasst und zudem die Magnetosphäre des Planeten vermessen. Aktiv war auch das Spektrometer, mit dem die dünne Atmosphäre untersucht wurde. Die neuen Bilder und Forschungsergebnisse wurden vorgestern während einer Pressekonferenz der NASA vorgestellt.
MESSENGER Reveals More „Hidden“ Territory on Mercury

Supporting Multimedia

Merkur, die Zweite!

Heute Vormittag flog die Raumsonde MESSENGER zum zweiten Mal in nur 200 Kilometer Abstand am sonnennächsten Planeten Merkur vorbei. Dabei wurden 10 Stunden lang Bilder gemacht und Messungen vorgenommen. Die größte Annäherung an Merkur erreichte MESSENGER gegen 10:45 Uhr MESZ. Die aufgezeichneten Daten und rund 1.300 Bilder sollen im Verlauf des morgigen Dienstags zur Erde übermittelt werden. Wie schon beim ersten Vorbeiflug im Januar dieses Jahres hat MESSENGER auch diesmal wieder Regionen erfasst, die noch nie zuvor gesehen wurden.

Download des Fotos (JPG, 1018×1024 Pixel, 53 KB)

Zweiter Merkur-Vorbeiflug von MESSENGER

Am 6. Oktober 2008 fliegt die US-Raumsonde MESSENGER zum zweiten Mal am sonnennächsten Planeten Merkur vorbei. Die Sonde wird die kraterzernarbte Oberfläche des kleinsten Planeten unseres Sonnensystems in rund 200 Kilometer Abstand passieren und dabei etwa 1.200 Bilder der Oberfläche aufnehmen.
MESSENGER Web Site

Das neue Bild des Merkur

Als die Raumsonde Messenger im Januar am Merkur vorüberflog, machte sie zahlreiche Aufnahmen von Regionen, die noch nie zuvor von einer Sonde fotografiert worden waren (siehe Erster Merkur-Flyby von MESSENGER und Die unbekannte Seite des Merkur). Die Auswertung der Daten lieferte nun ein neues Bild des sonnennächsten Planeten. Danach hat der Merkur eine Hülle, die sich dynamisch verändert. Ein Sensor an Bord von Messenger fand in den Bereichen rund um den Planeten nicht nur geladene Partikel der Elemente Natrium, Silizium und Schwefel, sondern auch geladene einfache Moleküle, deren Konzentration sich ständig ändert. Diese geladenen Partikel entstehen durch Wechselwirkung der äußeren Schichten des Merkur mit dem Sonnenwind. Bei der Auswertung der Messenger-Daten fanden die Wissenschaftler zudem heraus, dass vulkanische Aktivität den Planeten sehr viel stärker geprägt hat als bisher angenommen. So entdeckte man Oberflächenformationen, die auf Vulkane, Lavaströme und starke vulkanische Eruptionen hindeuten. Diese von Messenger neu entdeckten vulkanischen Strukturen finden sich besonders im Umfeld und im Inneren des größten bekannten Einschlagbeckens auf Merkur, der rund 1.500 Kilometer großen „Caloris Planitia“. Dieser riesige Krater bildete sich vor rund 3,8 Milliarden Jahren. In seinem Zentrum und an den Rändern sind vulkanische Formen sichtbar, die eindeutig auf basaltische Lava zurückzuführen sind.

Exzellenter Artikel von Emily Lakdawalla im Weblog der Planetary Society:
MESSENGER Scientists ‚Astonished‘ to Find Water in Mercury’s Thin Atmosphere

MESSENGER Press Conference Multimedia Page

MESSENGER Observations of the Composition of Mercury’s Ionized Exosphere and Plasma Environment

Volcanism on Mercury: Evidence from the First MESSENGER Flyby

Geology of the Caloris Basin, Mercury: A View from MESSENGER

Eisen-"Schnee" erzeugt Merkurs Magnetfeld

Außer der Erde verfügt nur der sonnennächste Planet Merkur über ein globales Magnetfeld, das die Wissenschaftler jedoch seit seiner Entdeckung vor ein Rätsel stellt. Die bisherigen Modelle können dieses schwache Magnetfeld nämlich nicht erklären. Neue Untersuchungen eines Forscherteams um die Professorin Jie Li von der University of Illinois in Urbana-Champaign deuten nun darauf hin, dass sich tief im flüssigen Inneren des sonnennächsten Planeten eine Art Eisen-„Schnee“ bildet, der langsam in Richtung Planetenkern „fällt“. In Laborexperimenten hatten die Wissenschaftler nachgestellt, wie sich ein Gemisch aus Eisen und Schwefel bei hohem Druck und hoher Temperatur verhält: im äußeren Bereich des geschmolzenen Kerns kühlt sich das Eisen-Schwefel-Gemisch langsam ab. Dabei kondensieren Eisenatome zu einer Art „Schneeflocken“ aus, die in Richtung Planetenzentrum fallen. Dadurch dass Eisen-„Schnee“ ins Zentrum fällt und leichtere, schwefelreiche Flüssigkeit nach oben steigt, entsteht ein Konvektionsstrom, der das schwache globale Magnetfeld des Planeten erzeugt.

Non-ideal liquidus curve in the Fe-S system and Mercury’s snowing core