Als die Raumsonde Messenger im Januar am Merkur vorüberflog, machte sie zahlreiche Aufnahmen von Regionen, die noch nie zuvor von einer Sonde fotografiert worden waren (siehe Erster Merkur-Flyby von MESSENGER und Die unbekannte Seite des Merkur). Die Auswertung der Daten lieferte nun ein neues Bild des sonnennächsten Planeten. Danach hat der Merkur eine Hülle, die sich dynamisch verändert. Ein Sensor an Bord von Messenger fand in den Bereichen rund um den Planeten nicht nur geladene Partikel der Elemente Natrium, Silizium und Schwefel, sondern auch geladene einfache Moleküle, deren Konzentration sich ständig ändert. Diese geladenen Partikel entstehen durch Wechselwirkung der äußeren Schichten des Merkur mit dem Sonnenwind. Bei der Auswertung der Messenger-Daten fanden die Wissenschaftler zudem heraus, dass vulkanische Aktivität den Planeten sehr viel stärker geprägt hat als bisher angenommen. So entdeckte man Oberflächenformationen, die auf Vulkane, Lavaströme und starke vulkanische Eruptionen hindeuten. Diese von Messenger neu entdeckten vulkanischen Strukturen finden sich besonders im Umfeld und im Inneren des größten bekannten Einschlagbeckens auf Merkur, der rund 1.500 Kilometer großen „Caloris Planitia“. Dieser riesige Krater bildete sich vor rund 3,8 Milliarden Jahren. In seinem Zentrum und an den Rändern sind vulkanische Formen sichtbar, die eindeutig auf basaltische Lava zurückzuführen sind.
Exzellenter Artikel von Emily Lakdawalla im Weblog der Planetary Society:
MESSENGER Scientists ‚Astonished‘ to Find Water in Mercury’s Thin Atmosphere
MESSENGER Press Conference Multimedia Page
MESSENGER Observations of the Composition of Mercury’s Ionized Exosphere and Plasma Environment
Volcanism on Mercury: Evidence from the First MESSENGER Flyby
Geology of the Caloris Basin, Mercury: A View from MESSENGER