Schwarzer Diamant aus dem All?

Kohlschwarze Diamanten stammen nicht aus dem Schoß der Erde, sondern aus dem Weltraum. Diese Vermutung bekräftigen neue Messungen amerikanischer Geowissenschaftler. In vielerlei Hinsicht ähnelt die Zusammensetzung der „Carbonados“ demnach der von Diamanten, wie sie in Meteoriten gefunden und im All beobachtet worden sind. Carbonados fand man bislang nur in Brasilien und Zentralafrika. Anders als „normale“ Diamanten, sind sie undurchsichtig und porös, weisen eine matte Oberfläche auf und erinnern insgesamt eher an Koks. Schon ihr Gehalt an metallischen Spurenelementen spreche gegen einen Ursprung im Erdmantel, erläutern die Forscher um Jozsef Garai von der Florida International University. Um mehr über den Aufbau der schwarzen Diamanten zu erfahren, bombardierten Garai und Kollegen vier Carbonados mit intensiver Infrarot-Strahlung. Frühere Untersuchungen dieser Art waren auf das Problem gestoßen, dass die Poren der Steine Silikatmineralien enthalten, welche ausgerechnet im besonders interessanten Wellenlängenbereich zwischen 7,7 und 10 Mikrometern absorbieren. Um diesen Störfaktor zu beseitigen, zermahlten die Forscher ihre Carbonados zunächst zu feinem Pulver, das sie mehrere Tage lang mit Salz- und Flusssäure behandelten. Wie die Gruppe in den „Astrophysical Journal Letters“ berichtet, enthält das Material sowohl Stickstoff als auch Wasserstoff in Form und Menge, wie es typisch für Diamanten aus dem All ist. Daher sei es denkbar, dass sich der Kohlenstoff der Carbonados in einer wasserstoffreichen Region im All zusammengelagert habe. Vermutlich seien die schwarzen Diamanten dann vor 2,6 bis 3,8 Milliarden Jahren mit Asteroiden auf die Erde gelangt.

Infrared Absorption Investigations Confirm the Extraterrestrial Origin of Carbonado-Diamonds

NOVA Online: Diamonds in the Sky