Planeten entstehen in Staub- und Gasscheiben, die junge Sterne umgeben. Ein Blick in diese Geburtsstätten bedeutet eine Reise in die Vergangenheit der Erde und ihrer Geschwister. Jetzt haben Astronomen mit dem Subaru-Teleskop auf Hawaii detailreiche Bilder von den protoplanetaren Scheiben zweier Sterne geliefert. Erstmals erscheinen darauf Strukturen von der Größe unseres Sonnensystems: Ringe und Aussparungen in der Scheibe, die mit der Entstehung von Riesenplaneten zusammenhängen. Die Beobachtungen sind Teil einer systematischen Durchmusterung mit einer speziellen Hochkontrast-Kamera.
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Farbaufnahme der durch das Projektil von Deep Impact erzeugten Wolke aus Material vom Kometen Tempel 1. (NASA/JPL-Caltech/UMD/Gordan Ugarkovic) Zum Vergrößern das Bild anklicken.
Am morgigen Valentinstag wird die Raumsonde Stardust eine ganz besondere „Verabredung“ haben: die NASA-Sonde fliegt am Kometen Tempel 1 vorbei.
Am 4. Juli 2005 gab es schon einmal ein Rendezvous mit Tempel 1. Damals hatte sich die Raumsonde Deep Impact dem Kometenkern bis auf 500 km genähert und ihn mit einem rund 370 kg schweren Kupfer-Projektil beschossen. Deep Impact sollte während ihres Vorbeiflugs unter anderem Aufnahmen des durch diesen Beschuss entstandenen Kraters erstellen, konnte diese Aufgabe jedoch nicht erfüllen, da der Krater von einer riesigen Wolke des aus dem Kometenkern herausgeschlagenen Materials verhüllt wurde.
Jetzt erhält Tempel 1 also wieder Besuch – diesmal von Stardust, einer Raumsonde, die bereits eine erfolgreiche Kometenmission hinter sich gebracht hat. Die am 7. Februar 1999 gestartete Sonde war am 2. Januar 2004 in einer Entfernung von 240 km am Kometen Wild 2 vorbeigeflogen und hatte Partikel aus dem Kometenschweif eingesammelt. Eingebettet in Aerogel, einer superleichten Substanz aus Kieselsäure, und sicher in einer Landekapsel verstaut, brachte Stardust die Proben am 15. Januar 2006 zur Erde zurück. Stardust flog daraufhin wieder in den Weltraum hinaus. Aber anstatt die Raumsonde sich selbst zu überlassen, beschloss die NASA, Stardust zu „recyceln“ und sie am Kometen Tempel 1 vorbeifliegen zu lassen. Die neue Mission wurde „Stardust-NExT“ getauft, wobei der Zusatz „NExT“ für „New Exploration of Tempel 1″ steht.
Neben der Möglichkeit, einen Blick auf den etwa 20 m tiefen Krater zu werfen, den das Projektil von Deep Impact auf der Oberfläche des Kometen hinterlassen hat, werden die Wissenschaftler mit Hilfe von Stardust-NExT auch in der Lage sein, zu sehen, was sich auf Tempel 1 seit seiner letzten Annäherung an die Sonne sonst noch verändert hat.
Die ersten Sterne im Universum, auch Population-III-Sterne genannt, entstanden nur wenige hundert Millionen Jahre nach dem Urknall. Zehn Jahre an Forschung auf diesem Gebiet führten zu der Überzeugung, dass diese Sterne bis zu 100mal so viel Masse enthielten wie unsere Sonne. Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Astrophysik in Garching nutzten nun gemeinsam mit Kollegen aus Heidelberg und Texas eine neue Simulationsmethode mit bisher unerreichter räumlicher und zeitlicher Auflösung, die dieses Ergebnis in Frage stellt: die ersten Sterne waren womöglich sehr viel kleiner und hatten eine Vielzahl an Begleitsternen.
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Luftaufnahme des Shinmoe-dake vom 15. August 2002. (H. Seo, Geological Survey of Japan (GSJ)) Zum Vergrößern das Bild anklicken.
Der Kirishima-Yaku-Nationalpark liegt im südlichen Teil der japanischen Insel Kyūshū. Der Park umfasst das Kirishima-Yaku-Vulkanfeld, die Bucht von Kagoshima mit dem aktiven Vulkan Sakurajima und die Insel Yakushima.
Das Kirishima-Yaku-Vulkanfeld besteht aus rund 23 dicht an dicht liegenden Vulkankegeln, von denen 15 noch intakte Krater besitzen. 10 dieser Krater sind mit Wasser gefüllt.
Die jüngsten, aber kleineren Ausbrüche ereigneten sich hier Ende Mai/Anfang Juni 2010 am 1.400 m hohen Shinmoe-dake. In den Ruhephasen ist sein Krater mit einem grünlich schimmernden See gefüllt.
Der Karakuni-dake, mit 1.700 m der höchste Vulkankegel, war historischen Aufzeichnungen zufolge zuletzt im Jahr 1946 ausgebrochen.
Seit dem 19. Januar 2011 ist der Shinmoe-dake nun wieder aktiv. Die von den ersten Eruptionen gespeiste Aschewolke driftete in südöstliche Richtung. Die Stadt Miyakonojō, etwa 30 km südöstlich des Vulkans gelegen, wurde von einer bis zu 5 mm dicken Ascheschicht bedeckt. Sogar das 60 km entfernte Nichinan war noch vom Ascheregen betroffen. Die Eruptionen am 22. Januar 2011 ließen die Aschewolke in eine Höhe von über 2 km aufsteigen.
YouTube-Nutzer „hitosi49“ hat zwei beeindruckende Videos von den Eruptionen des Shinmoe-dake online gestellt, die am 26. Januar 2011 aufgenommen wurden. Man achte auf die vulkanischen Bomben im ersten Video und die Blitze in der Aschewolke im zweiten.
Diese Hubble-Aufnahme zeigt den bisher tiefsten Blick ins Universum. Die mittels Zoom hervorgehobene Galaxie existierte bereits etwa 500 Millionen Jahre nach dem Urknall. (NASA/ESA/G. Illingworth/R. Bouwens/HUDF09 Team) Zum Vergrößern das Bild anklicken.
Ein internationales Astronomenteam um Rychard Bouwens von der Universität Leiden in den Niederlanden und Garth Illingworth von der Universität von Kalifornien in Santa Cruz hat mit Hilfe des Weltraumteleskops Hubble die bislang fernste Galaxie im Kosmos aufgespürt: ihr Licht war 13,2 Milliarden Jahre zu uns unterwegs. Da das Universum 13,7 Milliarden Jahre alt ist, könnte diese ferne Galaxie eine der ersten im Kosmos gewesen sein.
Auf die Galaxie waren die Astronomen bei Durchsicht der Aufnahmen des neuen Hubble Ultra Deep Field (HUDF) gestoßen. Das HUDF ist die Langzeitbelichtung eines von der Erde aus besonders sternenleer erscheinenden Himmelsbereiches durch das Weltraumteleskop. Eine Belichtungszeit von insgesamt 87 Stunden enthüllte dabei hunderte ferne Galaxien in einem Ausschnitt, der von uns aus gesehen nur ein Zehntel so groß ist wie der Mond.
Die 13,2 Milliarden Lichtjahre entfernte Galaxie mit der Bezeichnung UDFj-39546284 ist über hundertmal kleiner als unsere eigene Galaxie, die Milchstraße, und besteht aus einer Ansammlung blauer Sterne.
Mit der Beobachtung sind die Forscher an die Grenze dessen gestoßen, was das im Mai 2009 generalüberholte Weltraumteleskop leisten kann.
Massereiche Schwarze Löcher gibt es im Zentrum fast aller Galaxien, wobei die größten Galaxien – die auch von den größten Halos aus Dunkler Materie umgeben sind – die schwersten Schwarzen Löcher beherbergen. Dies führte zu der Vermutung, dass es eine direkte Verbindung zwischen Dunkler Materie und Schwarzen Löchern geben und dass somit die Physik exotischer Materie das Wachstum eines Schwarzen Lochs bestimmen könnte.
Wissenschaftler am Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik, der Universitätssternwarte München und der University of Texas in Austin haben nun eine umfangreiche Studie an Galaxien durchgeführt, um zu belegen, dass die Masse eines Schwarzen Lochs nicht direkt mit der Masse des Halos aus Dunkler Materie zusammenhängt. Die Masse des Schwarzen Lochs wird vielmehr durch die Entstehung des galaktischen Bulges bestimmt.
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Diese Aufnahmen des Saturnmondes Rhea machte die Raumsonde Cassini während ihres nahen Vorbeiflugs am 11. Januar 2011. (NASA/JPL/Space Science Institute/astroarts.org) Zum Vergrößern das Bild anklicken.
Der mit 1.528 Kilometer Durchmesser zweitgrößte Saturnmond Rhea bekam am 11. Januar 2011 Besuch von Cassini: um 05:53 Uhr MEZ flog die Raumsonde in einem Abstand von nur 76 Kilometern am kraterübersäten Mond vorbei. Die während dieses Vorbeiflugs aufgenommenen Bilder gehören zu den besten, die Cassini bislang von Rhea gemacht hat.
Obige Bildmontage zeigt eine Auswahl der beeindruckendsten Aufnahmen von diesem Vorbeiflug. Von oben links nach unten rechts ist auf den Bildern folgendes zu sehen:
– Rhea, darunter ein Teil der Saturnringe sowie (v.l.n.r) die Monde Dione, Prometheus, Epimetheus und Tethys
– die südliche Hemisphäre von Rhea, darunter Dione und ein Teil der Saturnringe
– Nahaufnahme der von zahlreichen Kratern übersäten Oberfläche von Rhea; bemerkenswert sind die vielen, quer über die Krater verlaufenden Linien
– die Kraterlandschaft in der Nähe von Rhea’s Tag-Nacht-Grenze, aufgenommen aus etwa 200 Kilometer Entfernung
In seinem ersten Betriebsjahr hat das Weltraumteleskop „Planck“ eine reiche Ernte eingefahren: einen Katalog von 15.000 Himmelsobjekten wie Galaxienhaufen, Quasare, Radiogalaxien, Nachbargalaxien und galaktische Staubwolken, 25 Fachartikel sowie die bisher genaueste Vermessung des fernen Infrarothintergrundes, der die Sternenbildung im frühen Universum anzeigt.
Das Max-Planck-Institut für Astrophysik in Garching bei München hat wichtige Software-Komponenten für „Planck“ entwickelt und beteiligt sich an der Datenauswertung.
Mittlerweile hat „Planck“ den Himmel dreimal komplett durchmustert und somit sein Plansoll erreicht. Da das Teleskop aber auch weiterhin hervorragend funktioniert, wird es vermutlich bis Anfang 2012 in Betrieb sein und weitere Daten liefern. Erste Veröffentlichungen zum Primärziel der Mission, der kosmischen Hintergrundstrahlung, werden wahrscheinlich Anfang 2013 vorliegen.
Die Resultate des ersten Betriebsjahres von „Planck“, sozusagen astrophysikalische „Nebenprodukte“ der Mission, wurden gestern in Paris der Öffentlichkeit vorgestellt.
In neuem Licht erscheinen die Essgewohnheiten von gigantischen Schwarzen Löchern, die hinter aktiven Galaxienkernen stecken. Bisher nämlich waren viele Astronomen davon ausgegangen, dass miteinander verschmelzende Galaxien der wichtigste Mechanismus dafür waren, diesen Schwarzen Löchern Materie zuzuführen. Die jetzt veröffentlichte Studie an 1.400 Galaxien gibt jedoch klare Anhaltspunkte dafür, dass die Schwarzen Löcher ihre Nahrung zumindest während der vergangenen acht Milliarden Jahre auf weniger gewaltsame Weise vorgesetzt bekommen haben.
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Eine neue Art von Asteroid haben Forscher von der University of North Dakota und vom Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung entdeckt: das Verhältnis der Mineralien Wollastonit und Ferrosilit beim etwa zwei Kilometer großen Objekt 1999 TA10 deutet darauf hin, dass es aus dem Mantel des Mutterasteroiden Vesta stammt.
1999 TA10 bewegt sich auf einer elliptischen Bahn und kommt der Erde bis auf einige Millionen Kilometer nahe.
Der 530 Kilometer große Asteroid Vesta, der in diesem Sommer von der Raumsonde Dawn besucht wird, hat in seiner Geschichte mehrere Kollisionen erlebt, bei der vermutlich die Asteroidengruppe der Vestoiden aus seiner Kruste herausgeschlagen worden ist. Bislang blieben jedoch Zweifel an dieser Theorie, da unter der Asteroidengruppe der Vestoiden kein Objekt nachgewiesen werden konnte, das Material aus dem Mantel von Vesta enthält. Diese Lücke schließt nun der Asteroid 1999 TA10.