Solscape

Welche Farbe hatten die Dinosaurier?

Rekonstruktion von zwei Sinosauropteryx
mit ihren rotbraun-weiß-gestreiften Schwänzen.
(Chuang Zhao/Lida Xing)

Forscher um Michael Benton von der Universität Bristol haben in fossilen Federn des Sinosauropteryx sowie einiger weiterer Dinosaurierarten Bestandteile von Pigmentzellen entdeckt. Diese sog. Melanosomen bildeten auf dem Federkleid deutlich umrissene Muster: der Sinosauropteryx dürfte demnach einen rotbraun-weiß gestreiften Schwanz besessen haben. Diese auffällige Färbung und die Tatsache, dass die Federn nicht den ganzen Körper bedeckten, stützt die viel diskutierte Theorie, wonach sich Federn ursprünglich weder als Kälteschutz noch als Flughilfe entwickelten – vielmehr dienten sie der Balz.

wissenschaft.de – Saurier bekennen Farbe

The colour of dinosaur feathers identified

Fossilized melanosomes and the colour of Cretaceous dinosaurs and birds

Warum sich Ganymed und Kallisto unterschiedlich entwickelten

Ganymed ist der dritte und größte der vier großen Monde des Planeten Jupiter und der größte Mond des Sonnensystems. Kallisto umkreist den Jupiter außerhalb des Ganymed und ist etwa so groß wie der Planet Merkur. Damit ist er der drittgrößte Mond des Sonnensystems. Ganymed und Kallisto entstanden zur gleichen Zeit, aus der gleichen Region der solaren Urwolke. Doch damit enden auch schon die Gemeinsamkeiten. Denn während Ganymeds Inneres in einen metallischen Kern und mehrere Schichten differenziert ist, blieb Kallisto unvollkommen differenziert: er besteht aus einer Mischung aus Silikatgestein und Eis. Und auch die Oberflächenstrukturen der beiden Jupitermonde unterscheiden sich: einer einheitlichen, ungewöhnlich dunklen und mit Kratern übersäten Eisoberfläche bei Kallisto steht bei Ganymed eine Zweiteilung in eine alte, dunkle Hälfte und eine hellere, durch viele Verwerfungen gekennzeichnete gegenüber.
Seitdem vor 30 Jahren die Voyager-Raumsonden die ersten Daten über die beiden Monde zur Erde sendeten, ist die Frage unbeantwortet, warum Ganymed und Kallisto solche Unterschiede aufweisen. Jetzt haben Amy C. Barr und Robin M. Canup vom Southwest Research Institute (SwRI) eine Erklärung gefunden, die die Wurzeln der ungleichen Entwicklung in die Frühzeit des Sonnensystems verlegt.
In dieser Zeit des sog. Late Heavy Bombardment vor rund 3,8 Milliarden Jahren wurden die jungen Planeten immer wieder durch Einschläge von kleineren und größeren Gesteinsbrocken – Resten der Planetenbildung – getroffen. Die Forscher modellierten die Ereignisse zu dieser Zeit und analysierten, wie stark wiederholte Treffer einen Himmelskörper von der Größe der beiden Monde aufheizen und aufschmelzen lassen. Es zeigte sich, dass beide Himmelskörper damals ganz unterschiedlich stark vom Bombardement betroffen waren: Ganymed wurde so gründlich und tief aufgeschmolzen, dass die gesamte Hitze nicht so schnell ins All entweichen konnte; das gesamte Gestein des Mondes sank in sein Zentrum. Kallisto hingegen erhielt deutlich weniger Treffer und entging damit dem vollständigen Schmelzen.
Eine Schlüsselrolle dafür spielte der Jupiter: seine starke Anziehungskraft zog die Gesteinsbrocken aus dem All geradezu an. Weil aber Ganymed dem Gasriesen näher ist, bekam er auch die größere Menge an Asteroiden und Kometen ab. Mehr als doppelt so häufig, so die Berechnungen der Wissenschaftler, wurde der große Mond getroffen. Zudem, auch das zeigte die Simulation, waren die Objekte beim Einschlag auf Ganymed deutlich schneller und damit auch energiereicher. Dadurch heizte sich Ganymed erheblich stärker auf als Kallisto; die Energie reichte aus, um den Differenzierungsprozess in Gang zu setzen. Kallisto hingegen strahlte die Energie größtenteils wieder ins All ab und blieb daher fest.

SwRI researchers offer explanation for the differences between Ganymede and Callisto

Bildmaterial und Videoanimation zur Pressemeldung des SwRI

Solscape: Ganymed – eine Welt aus Kratern und Spalten

Solscape: Kallisto – eine alte, mit Kratern übersäte Welt

Rekord im Tiefseetauchen

Heute vor 50 Jahren, am 23. Januar 1960, drangen der Schweizer Jacques Piccard und der US-Amerikaner Don Walsh an Bord des U-Bootes „Trieste“ im Marianengraben – der tiefsten Stelle der Weltmeere – in eine Tiefe von 10.916 m vor. Bis heute ist dieser Tauchrekord ungeschlagen.
Die „Trieste“ befindet sich derzeit im National Museum der US Navy in Washington D.C., ein aufgeschnittenes Modell steht in der Schifffahrtsabteilung des Deutschen Museums in München.

Tiefenrausch in der ewigen Nacht

Reise zum tiefsten Punkt der Meere

Kalenderblatt: Am 23. Januar 1960… (kostenfreies PDF von epoc.de; 197 KB)

Celebrating 50 years since diving the Marianas Trench (PDF der US Navy; 998 KB)

To the Depths in Trieste

Seven Miles Down: The Story of The Bathyscaph Trieste

HiRISE macht eure Wünsche wahr

Für die hochauflösende Kamera „HiRISE“ an Bord des Mars Reconnaissance Orbiter gibt es jetzt ein Online-Tool namens „HiWish“, das es jedem ermöglicht, einen bestimmten Ort auf dem Mars auszuwählen, den die Kamera mit einer Auflösung von bis zu 30 cm pro Bildpunkt fotografieren soll. Dazu kann man über das auf der HiWish-Seite eingebundene Google Maps-Tool oder anhand der bereits vorhandenen Datensätze nach einer geeigneten Stelle suchen und sie dem für die Kamera zuständigen Forscherteam vorschlagen. Sobald ein Vorschlag angenommen ist, wird man benachrichtigt und kann das Prozedere bis hin zum fertigen Bild online verfolgen. Die ausgewählte Stelle auf dem Mars sollte aber schon z.B. eine Region mit wissenschaftlicher Relevanz sein. Es geht also nicht einfach darum, ein tolles Hintergrundbild für den Desktop zu bekommen. 😆

HiRISE – Presenting HiWish

HiWish: Public Suggestion Page

Pfotenabdruck einer kosmischen Katze

Der Katzenpfotennebel (NGC 6334).
(ESO)

Die Europäische Südsternwarte (ESO) veröffentlichte heute eine eindrucksvolle Aufnahme des Katzenpfotennebels (NGC 6334). Diese komplexe Struktur aus Gas und Staub, Geburtsstätte einer Vielzahl massereicher Sterne, befindet sich im Sternbild Skorpion nahe der Zentralregion der Milchstraße und ist aufgrund von Staubwolken, die zwischen ihr und der Erde liegen, weitgehend verdeckt. Das leuchtende Gas gleicht dem Pfotenabdruck einer riesigen kosmischen Katze.
Die gesamte Gas- und Staubwolke hat einen Durchmesser von rund 50 Lichtjahren. Der etwa 5.500 Lichtjahre entfernte Nebel erscheint am Himmel größer als der Vollmond. Das rote Licht stammt von Wasserstoffgas, das durch die intensive Strahlung heißer junger Sterne zum Leuchten angeregt wird. Jeder dieser Sterne besitzt eine Masse, die etwa der zehnfachen Masse unserer Sonne entspricht.

On the Trail of a Cosmic Cat

Happy Birthday, Mr. Aldrin!

Buzz Aldrin
(Public Address)

Am 20. Januar 1930 wurde Buzz Aldrin in Montclair/New Jersey geboren. Er war der Pilot der Landefähre von Apollo 11 und betrat kurz nach Neil Armstrong als zweiter Mensch den Mond.
Herzlichen Glückwunsch zum 80. Geburtstag!

Buzz Aldrin’s Homepage

Spektrometer auf Rosetta zeigt UV-Fingerabdruck der Erde

Eines der Instrumente an Bord der Raumsonde Rosetta ist das Ultraviolett-Spektrometer „Alice“ der NASA. Es dient dazu, die Zusammensetzung der Atmosphäre und der Oberfläche des Zielkometen 67P/Tschurjumow-Gerasimenko zu untersuchen. Beim letzten Vorbeiflug der Sonde an der Erde am 13. November 2009 wurde das Gerät erfolgreich getestet, indem es die Erde im Ultravioletten aufnahm.

NASA’s Rosetta „Alice“ spectrometer reveals Earth’s ultraviolet fingerprint in Earth flyby

Bilder zur Pressemeldung des SwRI

Bilder und Videos der ringförmigen Sonnenfinsternis

Die ringförmige Sonnenfinsternis am 15. Januar 2010.
Screenshots des Live-Webcasts von den Malediven.
(USTREAM/Television Maldives/Maldives Science Society/astroarts.org)
Zum Vergrößern das Vorschaubild anklicken.

Bilder:

Videos:

Erdbeben auf Haiti – Linkliste

Ringförmige Sonnenfinsternis am 15. Januar 2010

Am morgigen 15. Januar findet die längste ringförmige Sonnenfinsternis des dritten Jahrtausends statt.
Die etwa 300 km breite Sichtbarkeitszone beginnt in Afrika im Dreiländereck Kamerun/Zentralafrikanische Republik/Tschad. Der Mondschatten überquert anschließend die Demokratische Republik Kongo, Uganda, Kenia und Somalia. Nach dem Verlassen Afrikas zieht der Mondschatten über den Indischen Ozean, wo einige hundert Kilometer südwestlich der Malediven die maximale Finsternisdauer von knapp über 11 Minuten erreicht wird. Der Weg des Mondschattens führt dann weiter über den Süden Indiens, den Golf von Bengalen, Myanmar (Burma) und China. Die Bewohner der chinesischen Stadt Chongqing, die erst vor einem halben Jahr eine totale Sonnenfinsternis erlebt haben, können nun erneut ein grandioses Himmelsschauspiel beobachten.
Die ringförmige Sonnenfinsternis endet schließlich an der Küste des Gelben Meeres.

Detaillierte Infos auf der Seite von Fred Espenak (NASA)