Solscape

Raumfähre "Endeavour" sicher in Florida gelandet

Nach einem rund zweiwöchigen Einsatz im All setzte die Raumfähre „Endeavour“ heute Morgen um 04:20 Uhr MEZ sicher auf der Landebahn des Kennedy Space Center in Florida auf. Die Landung war zunächst von schlechtem Wetter bedroht worden.
Die Raumfähre hatte in der Nacht zum Samstag von der Internationalen Raumstation abgedockt.
Die Crew der „Endeavour“ hatte das Modul „Tranquility“ an die ISS montiert. Teil dieses Moduls ist eine Aussichtskuppel, die der Besatzung der Raumstation einen Panoramablick auf die Erde ermöglicht.
Insgesamt sind jetzt nur noch vier Shuttle-Missionen geplant, danach werden die Raumfähren außer Dienst gestellt.

NASA – Space Shuttle

Bonner Astronomen entdecken Schwarze Witwe im All

Einen schnellen Erfolg feiert das erst 2009 gegründete Team „Radioastronomische Fundamentalphysik“ am Bonner Max-Planck-Institut für Radioastronomie. Nur wenige Wochen nach dem Start eines Pulsar-Suchprogramms am 100-Meter-Teleskop in Effelsberg konnten die Forscher jetzt ihren ersten Millisekunden-Pulsar nachweisen. Das Objekt trägt die vorläufige Bezeichnung PSR J1745+10, wurde auf der Position einer mit dem Weltraumobservatorium Fermi entdeckten Gammastrahlungs-Punktquelle gefunden und scheint gerade dabei zu sein, seinen Begleitstern zu verdampfen.

Weiter in der Pressemeldung der Max-Planck-Gesellschaft:
Schwarze Witwe im Weltall –
Neues Projekt beschert Radioastronomen die Entdeckung eines Millisekunden-Pulsars

Fundamental Physics in Radio Astronomy

Astronomen entdecken den bisher jüngsten Exoplaneten

Ein internationales Forscherteam um Maria Cruz Gálvez-Ortiz von der Universität von Hertfordshire in England hat den bisher jüngsten Planeten außerhalb unseres Sonnensystems entdeckt. Der 83 Lichtjahre von uns entfernte BD+20 1790b ist nur 35 Millionen Jahre alt.
Der Planet besitzt die sechseinhalbfache Jupitermasse und umkreist einen sonnenähnlichen Stern in einer Bahn, die enger ist als diejenige des Merkur um die Sonne.

Evidence of a massive planet candidate orbiting the young active K5V star BD+20 1790

Schwerstes Element im Periodensystem heißt jetzt "Copernicium"

Das im Jahr 1996 von deutschen Wissenschaftlern um Sigurd Hofmann vom GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung entdeckte chemische Element mit der Ordnungszahl 112 trägt nun den offiziellen Namen „Copernicium“ – zu Ehren von Nikolaus Kopernikus.
In Experimenten an der Beschleunigeranlage des GSI gelang es den Forschern seit 1981 insgesamt sechs neue Elemente zu entdecken, die nun alle offiziell anerkannt und mit einem Namen versehen sind:

Ordnungszahl Name Chemisches Symbol Erzeugung Halbwertszeit des langlebigsten Isotops
107 Bohrium Bh 24. Februar 1981 17 s
108 Hassium Hs 14. März 1984 25 s
109 Meitnerium Mt 29. August 1982 42 ms
110 Darmstadtium Ds 9. November 1994 56 ms
111 Roentgenium Rg 8. Dezember 1994 6,4 ms
112 Copernicium Cn 9. Februar 1996 0,6 ms
(Quelle: GSI)

Chemisches Element 112 erhält den Namen „Copernicium“

Start von CryoSat-2 verschoben

Der für den 25. Februar geplante Start des ESA-Satelliten CryoSat-2 vom Kosmodrom in Baikonur/Kasachstan musste abgesagt werden. Grund ist ein Problem mit der Software für den Steuerungsmotor der 2. Stufe der Dnepr-Trägerrakete.
Da die Fehlerbehebung einige Tage in Anspruch nehmen wird, könnte CryoSat-2 nun frühestens am 8. März starten.

CryoSat launch delayed

Zimmer mit Aussicht

In der vergangenen Nacht haben die US-Astronauten Robert Behnken und Nicholas Patrick bei ihrem dritten und letzten Außenbordeinsatz die Montage von „Tranquility“ und der Aussichtskuppel „Cupola“ abgeschlossen. Um 6:25 Uhr MEZ öffnete „Endeavour“-Pilot Terry Virts von innen die sieben Fensterluken, dabei bot sich den Astronauten ein atemberaubender Blick auf die Erde.

Blick durch die Fenster der Aussichtskuppel auf die Sahara.
(NASA/Soichi Noguchi via Twitter)
Zum Vergrößern das Bild anklicken.

In der Nacht zum Samstag soll die Raumfähre „Endeavour“ von der ISS abkoppeln und am kommenden Montag zur Erde zurückkehren.
Aufgrund der kalten Witterung, die derzeit in Florida herrscht, wurde der ursprünglich für den 18. März geplante Start der nächsten Shuttle-Mission STS-131 mit der Raumfähre „Discovery“ auf den 5. April verschoben.

Mars Express: Vorbeiflüge an Phobos

Heute begann für die europäische Raumsonde Mars Express eine Serie von Vorbeiflügen am Marsmond Phobos, die am 3. März ihren Höhepunkt erreichen werden, wenn die Sonde die Oberfläche des Mondes in nur 67 km Höhe überfliegen und damit einen neuen Rekord für die größte Annäherung an Phobos aufstellen wird.
Die Fotos und Daten von Mars Express könnten dabei helfen, den Ursprung des Marsmondes zu enträtseln.
Phobos ist der innere und größere der beiden „kartoffelförmigen“ Marsmonde. Seine spezifische Dichte ist deutlich niedriger als die mittlere Dichte des Marsgesteins. Vergleichbare Dichten sind nur von einigen Asteroiden bekannt. Die auffälligste Erscheinung auf Phobos ist ein riesiger Krater namens Stickney. Wie im Falle des Kraters Herschel auf dem Saturnmond Mimas muss auch der Einschlag, der Stickney hervorbrachte, Phobos fast zerstört haben.

Phobos flyby season starts again

Mars Express Phobos minigallery

Teilchenbeschleuniger RHIC erzeugt heiße "Ursuppe"

Wissenschaftler am Brookhaven National Laboratory haben mit dem dortigen Teilchenbeschleuniger RHIC (Relativistic Heavy Ion Collider) die bislang heißeste Substanz hergestellt, die jemals von Menschen geschaffen wurde. Dazu wurden Goldpartikel auf 99,995 Prozent der Lichtgeschwindigkeit beschleunigt, bevor sie aufeinanderprallten und dabei eine so große Hitze erzeugten, dass die Protonen und Neutronen in ein Quark-Gluon-Plasma (QGP) verschmolzen. Für Bruchteile einer Sekunde entstand eine „Ursuppe“ mit 4 Billionen Grad Celsius – 250.000 Mal heißer als das Innere der Sonne!
Kurz nach dem Urknall vor 13,7 Milliarden Jahren soll ein ganz ähnliches Quark-Gluon-Plasma entstanden sein, aus dem dann durch Abkühlung Protonen und Neutronen hervorgingen.
In der künstlich hergestellten „Ursuppe“ konnten die Forscher Hinweise auf „Blasen“ mit einer gebrochenen Symmetrie finden, welche die normal herrschende „Spiegelsymmetrie“ zwischen Quarks und Gluonen verletzten.

‚Perfect‘ Liquid Hot Enough to be Quark Soup

‚Bubbles‘ of Broken Symmetry in Quark Soup at RHIC

Gebrochene Symmetrie nach dem Urknall war die Saat unserer Welt

Meteorit enthält Millionen organischer Verbindungen

Der am 28. September 1969 in Australien niedergegangene Murchison-Meteorit enthält Millionen von bisher unbekannten kohlenstoffhaltigen Verbindungen. Dies hat ein internationales Forscherteam um Philippe Schmitt-Kopplin vom Helmholtz-Forschungszentrum in München entdeckt, als es jetzt, 40 Jahre nach dem Ereignis, Proben des Felsbrockens genauer analysierte.
Der Murchison-Meteorit gehört zu den am besten untersuchten Meteoriten weltweit. Da er vor rund 4,65 Milliarden Jahren entstand, liefern die in ihm enthaltenen organischen Verbindungen wichtige Informationen über die Chemie im Weltraum während der Entstehung des Sonnensystems.
Frühere Analysen des Meteoriten konzentrierten sich allerdings hauptsächlich auf Aminosäuren. Von ihnen versprachen sich die Chemiker Hinweise auf die Entstehung des Lebens auf der Erde.
Schmitt-Kopplin und seine Kollegen wählten nun einen ganz anderen Ansatz: sie analysierten die Gesamtheit der im Meteoriten vorhandenen Kohlenstoffverbindungen. In drei Proben suchten die Forscher mit Hilfe empfindlicher spektroskopischer Methoden nach organischen Verbindungen. Dabei stießen sie auf über 14.000 verschiedene molekulare Mischungen von Kohlenstoff, Wasserstoff, Stickstoff, Sauerstoff, Schwefel und Phosphor. Jede dieser Varianten kann im Raum auf unterschiedliche Arten angeordnet sein und ist dann eine andere chemische Substanz. Daraus ergibt sich, dass der Meteorit wohl mehrere Millionen verschiedene organische Substanzen enthält.

wissenschaft.de – Außerirdischer Artenreichtum

High molecular diversity of extraterrestrial organic matter in Murchison meteorite revealed 40 years after its fall

Polarlichter auf dem Saturn

Das Weltraumteleskop Hubble hat eine seltene Gelegenheit genutzt, um Polarlichter auf dem Saturn zu fotografieren.
Von der Erde aus konnte man im vergangenen Jahr fast genau auf die Kante der markanten Saturnringe blicken. Zugleich herrschte auf dem majestätischen Ringplaneten Tagundnachtgleiche; beide Pole wurden daher gleichmäßig von der Sonne beschienen. Eine solche Konstellation tritt nur etwa alle 15 Jahre auf.
Die Hubble-Aufnahmen bieten die seltene Gelegenheit, die nahezu symmetrischen Nord- und Südpolarlichter genauer zu untersuchen. Die feinen Differenzen zeigen Unterschiede im Magnetfeld auf, das im Norden des Ringplaneten leicht ungleichmäßig und etwas stärker zu sein scheint als im Süden.
Aus den jetzt veröffentlichten Aufnahmen des Weltraumteleskops entstand sogar ein Film, der die flackernden Polarlichter auf dem Ringplaneten zeigt.

Saturn’s aurorae offer stunning double show