Wie die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua berichtet, ist die chinesische Mondsonde Chang’e-1 heute um 09:13 Uhr MEZ auf dem Mond aufgeschlagen. Die Sonde beendete ihre sechzehnmonatige Mission mit einem Impakt bei 1,5 Grad südlicher Breite und 52,36 Grad östlicher Länge im Mare Fecunditatis, etwa 120 km westlich des Landeplatzes von Luna 16. Chang’e-1 war am 24. Oktober 2007 an Bord einer Rakete des Typs „Langer Marsch“ gestartet. Nach Erreichen einer Mondumlaufbahn hatte die erste chinesische Mondsonde unter anderem zum Ziel, den Mond zu kartieren.
Kategorie: Mond
Diamantring: Kaguya filmt Sonnenfinsternis
Dies sind Aufnahmen, wie man sie nicht alle Tage zu sehen bekommt: am 10. Februar 2009 gab es eine Halbschattenfinsternis des Mondes. Der japanischen Mondsonde Kaguya gelangen währenddessen mehrere Schnappschüsse der Erde, die sich gerade vor die Sonne geschoben hatte. Aus dem Mondorbit wirkte die Szenerie wie ein leuchtender Diamantring.
Neue Erkenntnisse zur Entwicklung des Erdtrabanten
Ein internationales Wissenschaftlerteam hat die ältesten Zirkone vom Mond entdeckt, die bislang gefunden wurden. Anhand dieser Kristalle ist es den Forschern gelungen, wichtige neue Erkenntnisse zur Entwicklungsgeschichte des Erdtrabanten zu enthüllen. Über ihre Ergebnisse berichten sie in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift „Nature Geoscience“.
Thorsten Geisler-Wierwille vom Institut für Mineralogie der Universität Münster und seine Kollegen aus Australien und den USA untersuchten in ihrer neuen Studie winzige Zirkonkristalle. Diese stammen aus Mondgestein, das vor 36 Jahren bei der Apollo-17-Mission eingesammelt worden war. Mit Hilfe moderner mikroanalytischer Verfahren und der „Uran-Blei-Datierung“ haben die Wissenschaftler zunächst das Alter der Kristalle bestimmt. Der älteste entdeckte Zirkon ist demnach vor 4,417 Milliarden Jahren entstanden. Diese sehr präzise Bestimmung des Alters ermöglichte es den Wissenschaftlern dann erstmals, die Kristallisations- bzw. Abkühlungsgeschichte des Magma-Ozeans auf dem Mond genauer zu rekonstruieren. Die Kristallisation von Zirkon im Mondmagma weist nach Angaben der Forscher darauf hin, dass zu diesem Zeitpunkt nur noch eine kleine Menge an Magma vorhanden war. Das Fazit der Wissenschaftler: etwa 100 Millionen Jahre nach der Bildung des Mondes war nahezu der gesamte Magma-Ozean erstarrt.
Geisler-Wierwille hat schon einmal mit der Entdeckung besonders alter Kristalle für Schlagzeilen gesorgt: zusammen mit Martina Menneken vom Institut für Mineralogie gehörte er zu einem Forscherteam, das im Jahr 2007 die ältesten Diamanten der Welt gefunden hatte.
Timing of crystallization of the lunar magma ocean constrained by the oldest zircon
Indische Mondsonde sendet erste Bilder

Der von der indischen Mondsonde Chandrayaan-1 mitgeführte Impaktor MIP (Moon Impact Probe) traf am 14. November 2008 um 16:01 Uhr MEZ auf der Mondoberfläche auf. Es gibt zwar keine Hinweise dafür, dass MIP die harte Landung in der südlichen Polarregion nahe des Shackleton-Kraters überstanden hat, nach der Abtrennung von Chandrayaan-1 und während des Abstiegs wurden vom Kamerasystem des Impaktors jedoch insgesamt 15.000 Fotos aufgenommen. Zwei dieser Fotos sind jetzt in der Bildergalerie der ISRO zu sehen, zusammen mit bisher zwei freigegebenen Bildern der TMC-Kamera von Chandrayaan-1 selbst, welche Teile des Torricelli C-Kraters und den Moretus-Krater zeigen.
PSLV-C11/Chandrayaan I Gallery
Historische Mondbilder in neuem Glanz

Dieses Bild der US-amerikanischen Mondsonde Lunar Orbiter 1 aus dem Jahr 1966 zeigte erstmals unseren Heimatplaneten über dem Mondhorizont. Mit Hilfe einer alten Datenbandmaschine und der modernen Computertechnik konnte die Aufnahme jetzt aufwändig aus den auf den alten Datenbändern gespeicherten Originaldaten rekonstruiert werden.
Lunar Orbiter Image Recovery Project (LOIRP)
Vulkanaktivität auf der Mondrückseite neu datiert
Bisher war man davon ausgegangen, dass es auf der erdabgewandten Seite des Mondes seit etwa 3 Milliarden Jahren keinen Vulkanismus im großen Maßstab mehr gegeben hat. Doch nach Auswertung der hochaufgelösten Aufnahmen der japanischen Raumsonde Kaguya kamen Forscher um Junichi Haruyama von der japanischen Raumfahrtagentur JAXA nun zu dem Schluss, dass dort noch vor 2,5 Milliarden Jahren größere Flächen von Lava überflutet worden sind. Ein deutlich sichtbares Resultat der Vulkanausbrüche sind die aus dunklem Basalt bestehenden Maria (Mondmeere). Bis heute hat die Terrainkamera an Bord von Kaguya den Großteil der erdabgewandten Mondseite bei flachen Sonnenständen abgelichtet. Dank des ausgeprägten Schattenwurfs unter diesen Beleuchtungsbedingungen sind auf den Bildern selbst kleine Krater gut erkennbar. Anhand ihrer Häufigkeit lässt sich abschätzen, wann ein Gebiet zuletzt durch Lava geglättet worden ist. Die Basaltschichten im Aitken-Becken am Südpol des Mondes und im Mare Moscoviense sind demnach bis zu 0,5 Milliarden Jahre jünger als bislang vermutet.
Haruyama, J. et al.: Long-lived Volcanism on the Lunar Farside Revealed by SELENE Terrain Camera
Erste Bilder von Chandrayaan-1

Von der Stereo-Kamera namens TMC (Terrain Mapping Camera) an Bord der indischen Mondsonde Chandrayaan-1 wurden am 29. Oktober 2008 zwei Fotos der Erde aufgenommen. Das querformatige Bild zeigt die Erde aus 9.000 Kilometern Entfernung, die hochformatige Aufnahme gibt einen Blick auf die Erde aus 70.000 Kilometern Entfernung wieder.
Mondkrater ohne Eis
Sollte es auf dem Mond tatsächlich Wasser geben, so steht dieses nicht ohne weiteres für menschliche Kolonisten zur Verfügung. Aufnahmen der japanischen Sonde Kaguya vom November und Dezember 2007 zeigen, dass es nicht einmal im tiefen Krater Shackleton, dessen Boden permanent im Schatten liegt, helle Eisflächen gibt. Die Hoffnungen auf lunare Wasservorräte waren zuletzt durch die amerikanischen Raumsonden Lunar Prospector und Clementine genährt worden. Die Radarbeobachtungen von Clementine im Jahr 1996 hatten angedeutet, dass sich im Shackleton-Krater Wassereis abgelagert hat, und Neutronen-Messungen von Lunar Prospector im Jahr 1998 hatten ergeben, dass es in den Polarregionen des Erdtrabanten reichlich Wasserstoff gibt, wie er etwa in Form von Wassereis vorliegen könnte.
Kaguya
Indische Raumsonde auf dem Weg zum Mond
Indien hat seine erste Raumsonde auf den Weg zum Mond geschickt. Chandrayaan-1 startete heute am frühen Morgen vom Weltraumbahnhof Satish Dhawan ins All. Die Sonde soll in 16 Tagen den Erdtrabanten erreichen und wird ihn dann zwei Jahre lang erforschen. Eine kreisförmige Umlaufbahn in etwa 100 Kilometern Höhe und das Zusammenspiel von mehreren wissenschaftlichen Instrumenten erlauben der Sonde einen besonders genauen Blick auf den Mond. Ziel ist es unter anderem, eine flächendeckende mineralogische Karte der Mondoberfläche zu erstellen. Dazu hat Chandrayaan-1 auch Technik aus Deutschland mit an Bord: das Infrarot-Spektrometer SIR-2 vom Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung. Das Instrument ist das Nachfolgemodell eines Infrarot-Spektrometers, das sich bereits im Jahr 2004 bei der europäischen Mondmission SMART-1 bewährt hat.
PSLV-C11 Successfully Launches Chandrayaan-1
Erdaufgang über dem Mondhorizont

Die japanische Raumfahrtorganisation JAXA hat erneut ein HD-Video veröffentlicht, das den Aufgang der Erde über dem Mondhorizont zeigt:
KAGUYA (SELENE) Image Taking of „Full Earth-Rise“ by HDTV
