Die mächtigen Wälder des Karbon haben nicht nur Kohle und versteinerte Riesenfarne hinterlassen. Gleich mehrere Bernsteinstücke aus dieser Zeit haben die beiden amerikanischen Geowissenschaftler Ken Anderson und Paul Sargent Bray von der Southern Illinois University Carbondale in Kohlestücken aus einer Grube im US-Bundesstaat Illinois gefunden.
Obgleich etwa 320 Millionen Jahre alt und damit sehr viel älter als die ersten bedecktsamigen Pflanzen, ist die Zusammensetzung der goldgelben Brocken dem Harz heutiger Bäume sehr ähnlich: laut Analyse per Gaschromatographie und Massenspektrometrie bestehen die Harze überwiegend aus Kohlenwasserstoffen aus der Gruppe der Terpene. Ausgehend von den Hauptbestandteilen und deren räumlicher Struktur weist der urzeitliche Bernstein große Übereinstimmungen mit dem Harz heutiger Hymenaea-Bäume im Amazonasbecken auf.
Offenbar hat sich Harz schon sehr früh zur Abwehr von Insekten und als Wundverschluss bewährt.
Identification of Carboniferous (320 Million Years Old) Class Ic Amber
