Solscape

20. Jahrestag eines "Familienportraits"

Das Familienportrait - eine Collage aller 60 Einzelbilder
der Raumsonde Voyager 1.
(NASA/JPL)
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Heute vor zwanzig Jahren, am 14. Februar 1990, befand sich die Raumsonde Voyager 1 bereits auf dem Weg in die äußeren Regionen unseres Sonnensystems. Von hier aus, aus einer Entfernung von 6,4 Milliarden Kilometern, richtete die Raumsonde ihre Kameras zurück auf Sonne und Planeten, um eine Serie von letzten Bildern zu machen.
Die Farbaufnahmen zeigen insgesamt sechs Planeten des Sonnensystems: Venus, Erde, Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun. Merkur und Pluto (der damals noch als Planet galt) sind auf den Aufnahmen nicht zu sehen, da sie zu klein waren, um von den Kameras erfasst zu werden. Der Mars befand sich zum Zeitpunkt der Aufnahmen zu nahe an der Sonne und wurde von dieser überstrahlt.
Die Weitwinkelaufnahme der Sonne wurde mit dem dunkelsten Filter und der kürzestmöglichen Belichtungszeit aufgenommen, um eine Überbelichtung zu vermeiden, denn selbst aus dieser Entfernung ist die Sonne noch etwa 8 Millionen Mal heller als der hellste Stern Sirius.
Die Erde wurde mit einer Kamera mit Teleobjektiv aufgenommen, die mit Farbfiltern für Blau, Grün und Violett arbeitete. Die durch das Bild führenden Strahlen entstanden als Streuung des Sonnenlichts auf der Kameraoptik, da diese nicht dafür ausgelegt war, direkt auf die Sonne ausgerichtet zu werden. Die Erde nimmt auf dem Bild lediglich 12 % eines einzelnen Bildpunkts (Pixels) ein.
Dieses Bild der Erde inspirierte den Astronomen Carl Sagan, auf dessen Anregung hin das „Familienportrait“ überhaupt erst entstanden war, zu seinem Buch „Pale Blue Dot: A Vision of the Human Future in Space“.
Im Jahr 2001 wurde das Bild zu einem der zehn besten Fotos der Weltraumwissenschaften gewählt.

Voyager Celebrates 20-Year-Old Valentine to Solar System

An Excerpt from A Pale Blue Dot

Experts Pick: Top 10 Space Science Photos – Pale Blue Dot

Dieses Diagramm zeigt eine räumliche Übersicht
der 60 Einzelbilder des Familienportraits.
Die Umlaufbahnen der einzelnen Planeten
sind ebenfalls eingezeichnet.
(NASA/JPL)
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Pale Blue Dot
Die Erde als winziger hellblauer Punkt.
(NASA/JPL)
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Zwischen Himmel und Erde

Silhouette der Raumfähre Endeavour
über dem rotorangen Horizont der Erde.
(NASA)

Dieses einzigartige Foto der Silhouette der Raumfähre „Endeavour“ über dem rotorangen Horizont der Erde wurde am 9. Februar 2010 von einem Crew-Mitglied der „Expedition 22“ an Bord der Internationalen Raumstation aufgenommen. Die Endeavour näherte sich zu diesem Zeitpunkt gerade der ISS, um dort anzudocken.

Desktop-Hintergrundbilder (Download per Rechtsklick und „Ziel speichern unter…“):

1600 x 1200 Pixel; 417 KB

2560 x 1600 Pixel; 793 KB (Breitbild/Widescreen)

Alte und junge Einschlagkrater in der Region Sirenum Fossae

Blick von Nordosten nach Südwesten
über das Hochland von Sirenum Fossae.
(ESA/DLR/FU Berlin (G. Neukum))

Sirenum Fossae ist ein mehr als zweieinhalb Tausend Kilometer langes System von Brüchen in der Marskruste, das im Südwesten der Vulkanregion Tharsis liegt. In diesem Gebiet befinden sich die größten Vulkane auf dem Mars, so auch der 24 Kilometer hohe Olympus Mons. Durch die mehr als vier Kilometer hohe Aufwölbung von Tharsis kam es zu Spannungen in der Marskruste, was sich an zahllosen Dehnungsbrüchen ablesen lässt. Auch das Bruchsystem Sirenum Fossae ist im Zusammenhang mit der Aufwölbung der Vulkanprovinz Tharsis entstanden. Durch die Förderung großer Mengen von Magma an die Oberfläche entstanden zum einen die größten Vulkane des Sonnensystems – neben dem Olympus Mons auch die drei anderen Tharsis-Vulkane Arsia, Pavonis und Ascraeus Mons. Bei der Bildung der Vulkane ergossen sich große Mengen an dünnflüssiger Lava über die Marsoberfläche, die zu ausgedehnten, mächtigen Lavadecken erstarrten. Durch das Gewicht der vulkanischen Gesteine entstanden Spannungen innerhalb der Kruste, die sich in Bruchsystemen abbauten, die in der Regel radial zur Tharsis-Region verlaufen.
Am 6. Februar 2009 nahm die hochauflösende Stereokamera (HRSC) an Bord der europäischen Raumsonde Mars Express einen Teil der Region Sirenum Fossae nördlich des Kraters Magelhaens auf. Die Bilder haben eine Auflösung von etwa 29 Metern pro Bildpunkt (Pixel). Das abgebildete Gebiet bedeckt mit einer Ausdehnung von ca. 230 mal 127 Kilometer eine Fläche von rund 29.450 Quadratkilometer; das entspricht etwa der Größe Belgiens.
Deutlich sind in den Bildern zahlreiche, teilweise bis zu 50 Kilometer große Einschlagkrater zu erkennen. Krater dieser Größe entstehen heute nur noch selten, weil die Anzahl der Asteroiden, deren Bahnen sich mit den Umlaufbahnen der Planeten des inneren Sonnensystems kreuzen, im Laufe der Zeit stark abgenommen hat. Die Größe der Krater, aber auch die deutlichen Spuren intensiver Verwitterung, lassen erkennen, dass es sich bei diesem Teil von Sirenum Fossae um eine sehr alte Struktur handelt.

Craters young and old in Sirenum Fossae

Der Orionnebel in neuem Licht

VISTA's Infrarotblick in den Orionnebel.
(ESO/J. Emerson/VISTA/
Cambridge Astronomical Survey Unit)

Das neue Teleskop VISTA (Visible and Infrared Survey Telescope for Astronomy) der Europäischen Südsternwarte (ESO) hat einen tiefen Blick in die schillernde Sternenfabrik des Orionnebels geworfen. In der 1.350 Lichtjahre entfernten stellaren Kinderstube entstehen zahlreiche neue Sonnen. Dank der Infrarotdetektoren kann das in den chilenischen Anden stationierte Teleskop in die Staub- und Gaskokons des Nebels hineinspähen. So kann VISTA hier zahlreiche Details erkennen, die im sichtbaren Licht verborgen bleiben: nur im Infraroten sind bspw. die sonderbaren roten Strukturen zu erkennen, die auf extrem schnelle Gasströme von jungen Sternen zurückgehen. Wo diese rund 700.000 Kilometer pro Stunde schnellen Gasströme auf das sie umgebende Gas treffen, leuchtet dieses im Infrarotbereich hell auf.
VISTA ist das jüngste Instrument des Paranal-Observatoriums der ESO. Mit seinem 4,1 Meter großen Spiegel ist es das derzeit größte Durchmusterungsteleskop der Welt und soll in den kommenden Jahren eine Bestandsaufnahme des Himmels im Infrarotlicht durchführen.

Orion in a New Light

VISTA

Solar Dynamics Observatory erfolgreich gestartet

Die Raumfahrtbehörde NASA hat heute einen neuen Satelliten zur Sonnenbeobachtung gestartet. Das „Solar Dynamics Observatory (SDO)“ hob um 16:23 Uhr MEZ an Bord einer Atlas V-Rakete von der Startrampe 41 der Cape Canaveral Air Force Station in Florida ab. Der ursprünglich bereits für Dienstag geplante Start musste zweimal verschoben werden.
Das „Solar Dynamics Observatory“ soll mindestens fünf Jahre lang die Erde umkreisen und dabei rund um die Uhr die Sonnenaktivität beobachten.

NASA Successfully Launches a New Eye on the Sun

Protoplanetare Scheibe um sonnenähnlichen Stern enthält große Wassermengen

Mit dem NOEMA (NOrthern Extended Millimeter Array) auf dem Plateau de Bure in den französischen Alpen haben die Astronomin Ewine van Dishoeck vom Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik und dem Leiden Observatorium und der Astronom Jes Jørgensen vom Argelander Institut der Universität Bonn und von der Universität Kopenhagen eine große Menge heißen Wasserdampfs in der Akkretionsscheibe um den jungen, sonnenähnlichen Stern NGC 1333 IRAS4B nachgewiesen.

Lebenselixier im All – In der Scheibe um einen jungen Stern orten Forscher erstmals große Mengen von Wasser

Perfekter Nachtstart der Raumfähre "Endeavour"

Die Raumfähre „Endeavour“ ist wie geplant heute um 10:14 Uhr MEZ mit sechs Astronauten an Bord zur Internationalen Raumstation gestartet. Der erste Starttermin am Sonntagmorgen war wegen schlechten Wetters abgebrochen worden. Der Start der „Endeavour“ war der letzte planmäßige Nachtstart und der fünftletzte Start eines Space Shuttles.
Die „Endeavour“ bringt ein neues Modul namens „Tranquility“ zur ISS. Es bietet den Crews der Raumstation zusätzlichen Platz und verfügt über hochmoderne Systeme zur Aufbereitung von Wasser und zur Herstellung von Sauerstoff. Das Modul verfügt außerdem über eine Aussichtskuppel mit sechs seitlich angebrachten Fenstern sowie einem größeren Fenster auf dem „Dach“.
Für die Montage von „Tranquility“ sind insgesamt drei Außenbordeinsätze von Astronauten geplant. Danach ist die Raumstation zu rund 90 Prozent fertig gestellt, zur Vollendung fehlen dann nur noch drei kleinere russische Module.
Das Andocken der „Endeavour“ an die ISS ist für Mittwochmorgen um 6:53 Uhr MEZ geplant.

Start der "Endeavour" um 24 Stunden verschoben

Tief hängende Regenwolken über dem Kennedy Space Center verhinderten den heutigen Start der Raumfähre „Endeavour“. Ein neuer Startversuch soll am morgigen Montag um 10:14 Uhr MEZ unternommen werden.
Durch den heutigen Startabbruch verschiebt sich auch der ursprünglich für den kommenden Dienstag geplante Start des Solar Dynamics Observatory um 24 Stunden auf Mittwoch zwischen 16:26 Uhr und 17:26 Uhr MEZ.
Die Atlas 5-Rakete mit dem Solar Dynamics Observatory steht ganz in der Nähe der „Endeavour“ auf Startrampe 41.

NASA – Space Shuttle

NASA – Solar Dynamics Observatory

Raumfähre "Endeavour" startet zur ISS

Wenn weiterhin alles nach Plan verläuft und das Wetter in Florida mitspielt, und danach sieht es momentan aus, wird die Raumfähre „Endeavour“ am Sonntagmorgen um 10:39 Uhr MEZ zur Internationalen Raumstation starten. Kommandant George Zamka und seine fünfköpfige Crew bringen das 15 Tonnen schwere Verbindungsmodul „Tranquility“ samt einer Aussichtskuppel zur ISS. Die 13-tägige Mission der „Endeavour“ läutet die letzten fünf Flüge des Shuttle-Programms ein, die alle noch in diesem Jahr stattfinden sollen.

NASA – Space Shuttle

Spektakuläre Aufnahme der Sternentstehungsregion NGC 3603

NGC 3603
und das ihn umgebende Sternentstehungsgebiet.
(ESO)

Dieses herrliche Bild der gigantischen stellaren Kinderstube um den Emissionsnebel NGC 3603 wurde vom Very Large Telescope (VLT) der Europäischen Südsternwarte (ESO) auf dem Cerro Paranal in Chile aufgenommen. Der Nebel befindet sich in etwa 22.000 Lichtjahren Entfernung im Sternbild Kiel des Schiffs und ist die nächstgelegene Sternentstehungsregion in unserer Galaxie. Tausende von Sternen bevölkern diese Region, die meisten mit Massen ähnlich der unserer Sonne. Aber es gibt hier auch Sterne, die zu den massereichsten gehören, die wir kennen. So kommt der Stern NGC 3603 A1 auf 114 Sonnenmassen! Er bildet mit einem 84 Sonnenmassen schweren Stern ein Doppelsternsystem. Mehrere Blaue Überriesen sind in einem Volumen von weniger als einem Kubiklichtjahr zusammengepfercht, gemeinsam mit drei sog. Wolf-Rayet Sternen – das sind extrem helle und massereiche Sterne, die in einigen tausend Jahren als Supernova explodieren werden.

The Stars behind the Curtain