Kategorie: Saturn

Rendezvous mit Rhea

Diese Aufnahmen des Saturnmondes Rhea
machte die Raumsonde Cassini
während ihres nahen Vorbeiflugs am 11. Januar 2011.
(NASA/JPL/Space Science Institute/astroarts.org)
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Der mit 1.528 Kilometer Durchmesser zweitgrößte Saturnmond Rhea bekam am 11. Januar 2011 Besuch von Cassini: um 05:53 Uhr MEZ flog die Raumsonde in einem Abstand von nur 76 Kilometern am kraterübersäten Mond vorbei. Die während dieses Vorbeiflugs aufgenommenen Bilder gehören zu den besten, die Cassini bislang von Rhea gemacht hat.

Obige Bildmontage zeigt eine Auswahl der beeindruckendsten Aufnahmen von diesem Vorbeiflug. Von oben links nach unten rechts ist auf den Bildern folgendes zu sehen:
– Rhea, darunter ein Teil der Saturnringe sowie (v.l.n.r) die Monde Dione, Prometheus, Epimetheus und Tethys
– die südliche Hemisphäre von Rhea, darunter Dione und ein Teil der Saturnringe
– Nahaufnahme der von zahlreichen Kratern übersäten Oberfläche von Rhea; bemerkenswert sind die vielen, quer über die Krater verlaufenden Linien
– die Kraterlandschaft in der Nähe von Rhea’s Tag-Nacht-Grenze, aufgenommen aus etwa 200 Kilometer Entfernung

Cassini Rocks Rhea Rendezvous

Siehe auch:
DLR-Wissenschaftler erstellen Atlas von Saturns Eismond Rhea

Großes Sturmgebiet auf der Nordhalbkugel des Saturn

Großes helles Sturmgebiet auf der Nordhalbkugel des Saturn.
Farbkomposit aus drei Rohbildern der Raumsonde Cassini,
aufgenommen am 24. Dezember 2010
aus einer Entfernung von 1.793.000 km.
(NASA/JPL/Space Science Institute/astroarts.org)
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Vor gut zwei Wochen entstand auf der Nordhalbkugel des Saturn ein großes helles Sturmgebiet, das Astronomen von der Erde aus beobachten konnten. So gelang es bspw. dem Amateurastronomen Anthony Wesley aus Australien, ein paar beeindruckende Bilder des Saturn mitsamt dem Sturmgebiet einzufangen (siehe hier und hier).
Die Raumsonde Cassini befand sich zu diesem Zeitpunkt in einer ungünstigen Position und konnte das gerade entstehende Sturmgebiet zunächst leider nicht in Augenschein nehmen. Erst am 23. und 24. Dezember gelangen der Raumsonde einige gute Schnappschüsse.
Große weiße Flecken oder Ovale treten auf dem Saturn periodisch auf und sind in der Regel groß genug, um sie von der Erde aus durch Teleskope beobachten zu können: die Flecken oder Ovale erreichen meist Ausdehnungen von mehreren tausend Kilometern.

Saturnmond Rhea besitzt dünne Atmosphäre aus Sauerstoff und Kohlendioxid

Daten, die von der Raumsonde Cassini am 26. November 2005, 30. August 2007 und 2. März 2010 bei nahen Vorbeiflügen an Rhea gesammelt wurden, zeigen, dass der zweitgrößte Saturnmond eine dünne Atmosphäre aus Sauerstoff und Kohlendioxid besitzt.
Bereits vor der Auswertung der neuen Daten gab es den Verdacht, Rhea könnte eine sauerstoffhaltige Atmosphäre besitzen – derartige Gashüllen wurden zuvor schon bei den eisbedeckten Jupitermonden Europa und Ganymed entdeckt. Der Sauerstoff entsteht dort durch das Einwirken elektromagnetischer Strahlung auf das gefrorene Wasser, das sich dabei zersetzt. In die Atmosphäre gelangt der Sauerstoff durch das Bombardement mit geladenen Teilchen, die sich im Einflussbereich des Magnetfelds von Jupiter bilden.
Ähnliche Prozesse wie bei den Jupitermonden könnte es auch auf den eisbedeckten Monden des Saturns geben, die sich in dessen Magnetosphäre befinden.
Zumindest für den auf Rhea vorkommenden Sauerstoff scheint dies zuzutreffen. Die Herkunft des Kohlendioxids ist hingegen weniger klar: es könnte ebenfalls bereits im Eis vorhanden sein und nach und nach ausgasen. Oder es entsteht bei der Oxidation kohlenstoffhaltiger Mineralien oder organischer Moleküle. Letztere könnten in Form von Mikrometeoriten auf Rheas Oberfläche gelangt sein.
Wie Cassini’s Messungen außerdem zeigen, ist die dünne Gashülle um den Mond nicht überall gleich: auf der von der Sonne beschienenen und damit wärmeren Seite ist sie deutlich dicker und enthält mehr Kohlendioxid (bis zu 20 Milliarden Moleküle pro Kubikmeter) als auf der dunklen, kälteren Seite.
Die neuen Forschungsergebnisse deuten des Weiteren darauf hin, dass auch noch andere eisige Monde eine Atmosphäre haben könnten – unter anderem Rheas Schwestermond Dione, dessen Oberfläche ähnlich aufgebaut ist wie die von Rhea.

Thin Air – Cassini Finds Ethereal Atmosphere at Rhea

Cassini Finds an Oxygen-Carbon Dioxide Atmosphere at Saturn’s Icy Moon Rhea

Saturn Moon Rhea’s Surprise: Oxygen-Rich Atmosphere

"Kieselsteine" auf Saturnmond Titan

Links: Kieselsteine auf Titan, aufgenommen von der Sonde Huygens.
Rechts: Kieselsteine in einem irdischen Flussbett.
(NASA/JPL/ESA/University of Arizona and S. M. Matheson)

Ungewöhnlich helle Radarreflexe aus mutmaßlichen Flussbetten auf dem Saturnmond Titan deuten auf Massen eisiger Kieselsteine hin. In diesen Gebieten sind vermutlich Prozesse abgelaufen, die jenen ähneln, die glatt polierte Steine in den Flüssen der Erde produzieren. Entsprechend den Bedingungen auf Titan dürften die dortigen Kiesel allerdings aus Wassereis bestehen und sich in einem Strom flüssiger Kohlenwasserstoffe aneinander gerieben haben.
Rundliche, etwa faustgroße Steine waren bereits auf den Bildern der europäischen Sonde Huygens zu sehen, die im Januar 2005 auf Titan gelandet war. Die neuen Hinweise stammen dagegen aus einem Gebiet weitab der Landestelle, von den südlichen Hängen einer als „Xanadu“ bezeichneten Region. Die Raumsonde Cassini hatte diese Region bei einem ihrer nahen Vorbeiflüge an Titan per Radar abgetastet und aus den gewundenen Kanälen sehr starke Radarechos aufgefangen.
Auf Basis ihrer Analyse der Radardaten vermuten Alice Le Gall vom Jet Propulsion Laboratory und ihre Kollegen, dass der Boden der Kanäle mit einige Zentimeter bis Meter großen, rundlichen Steinen übersät ist, die die Radarstrahlung besonders gut zurück reflektieren. Bei diesen Kieseln könnte es sich um Bruchstücke von Wassereis-Felsen handeln, die aus den höheren Lagen Xanadus stammen und durch Methanfluten in das tiefer gelegene Gebiet verfrachtet wurden.

Rock and Roll: Titan’s Gem Tumbler

Radar-bright channels on Titan

Eisklippen auf Saturnmond Dione

Eisklippen auf Saturnmond Dione.
(NASA/JPL/Space Science Institute/astroarts.org)
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Dieses beeindruckende Bild von Eisklippen auf der Oberfläche des Saturnmondes Dione wurde am 7. April 2010 von der Telekamera an Bord der Raumsonde Cassini aufgenommen. Zum Zeitpunkt der Aufnahme war Cassini etwa 2.500 Kilometer von Dione entfernt. Die Bildauflösung beträgt 15 Meter pro Pixel.

Cassini: naher Vorbeiflug am Saturnmond Dione

Eismond Dione,
aufgenommen am 11. Oktober 2005
von der Raumsonde Cassini.
Im Hintergrund sind der Saturn
und die hauchdünne Ringebene zu sehen.
(NASA/JPL/Space Science Institute)
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Am 7. April 2010 wird die Raumsonde Cassini am Saturnmond Dione vorbeifliegen. Die Sonde wird sich dabei der Oberfläche des 1.123 Kilometer durchmessenden Eismondes bis auf eine Distanz von 503 Kilometer annähern. Dies ist die größte Annäherung von Cassini an Dione seit dem 11. Oktober 2005.
Vier Stunden vor der größten Annäherung wird die an Bord der Raumsonde befindliche Kamera bereits mit ihrer Arbeit beginnen, dabei soll gezielt nach Anzeichen für Kryovulkanismus auf Dione gesucht werden. Zum Zeitpunkt der größten Annäherung an Dione wird dann das Plasma-Spektrometer seine Arbeit aufnehmen, um die Interaktion zwischen Dione und der Magnetosphäre des Saturn genauer zu untersuchen. Anschließend werden 20 hochaufgelöste Bilder von der Oberfläche des viertgrößten Saturnmondes aufgenommen. In dem von der Kamera erfassten Gebiet befinden sich drei der größten Impaktkrater auf Dione: Aeneas, Dido und Turnus.

Cassini Doubleheader: Flying By Titan and Dione

Schneefall auf Enceladus

Auf dem Saturnmond Enceladus schleudern Geysire in der Südpolregion Eisteilchen ins All. Dabei entkommen die schnellen Partikel der Anziehungskraft des Mondes und landen in Saturn’s E-Ring. Die langsameren Eisteilchen dagegen sorgen für leichten Schneefall in der Umgebung der Geysire.

Weiter in der Pressemeldung der Max-Planck-Gesellschaft:
Schneekanonen auf Enceladus

Enceladus‘ Plume: Formation and Dynamics of Icy Grains

Signatures of Enceladus in Saturn’s E ring

Hallo, Helene!

Saturnmond Helene,
aufgenommen von der Raumsonde Cassini.
(NASA/JPL/Space Science Institute/astroarts.org)
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Am gestrigen 3. März flog die Raumsonde Cassini am unregelmäßig geformten Saturnmond Helene vorbei. Der etwa 32 km durchmessende Mond umkreist den Saturn auf der gleichen Bahn wie der viel größere Mond Dione.
Die geringe Dichte von Helene weist darauf hin, dass sie überwiegend aus Wassereis sowie geringen Anteilen Silikatgestein zusammengesetzt ist.

Rhea: Krater über Krater

Nahaufnahme der Oberfläche von Rhea.
(NASA/JPL/Space Science Institute/astroarts.org)
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Die mit Kratern überzogene Oberfläche von Saturns zweitgrößtem Mond Rhea wurde von der Raumsonde Cassini am 2. März 2010 während eines nahen Vorbeiflugs ins Visier genommen. Die Raumsonde überflog den 1.528 km durchmessenden Saturnmond in einer Höhe von nur 100 km.

Polarlichter auf dem Saturn

Das Weltraumteleskop Hubble hat eine seltene Gelegenheit genutzt, um Polarlichter auf dem Saturn zu fotografieren.
Von der Erde aus konnte man im vergangenen Jahr fast genau auf die Kante der markanten Saturnringe blicken. Zugleich herrschte auf dem majestätischen Ringplaneten Tagundnachtgleiche; beide Pole wurden daher gleichmäßig von der Sonne beschienen. Eine solche Konstellation tritt nur etwa alle 15 Jahre auf.
Die Hubble-Aufnahmen bieten die seltene Gelegenheit, die nahezu symmetrischen Nord- und Südpolarlichter genauer zu untersuchen. Die feinen Differenzen zeigen Unterschiede im Magnetfeld auf, das im Norden des Ringplaneten leicht ungleichmäßig und etwas stärker zu sein scheint als im Süden.
Aus den jetzt veröffentlichten Aufnahmen des Weltraumteleskops entstand sogar ein Film, der die flackernden Polarlichter auf dem Ringplaneten zeigt.

Saturn’s aurorae offer stunning double show