Kategorie: Pluto

Hubble entdeckt weiteren Mond um Pluto

Diese beiden Bilder, die im Abstand von etwa einer Woche
mit dem Weltraumteleskop Hubble aufgenommen wurden,
zeigen vier Monde, die den Zwergplaneten Pluto umkreisen.
Der grüne Kreis in beiden Aufnahmen
markiert den am 28. Juni 2011 neu entdeckten Mond.
(NASA, ESA, and M. Showalter (SETI Institute))
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Um den im Juli 2015 bevorstehenden Vorbeiflug der Raumsonde New Horizons optimal vorzubereiten, wird der Zwergplanet Pluto derzeit mit einer Vielzahl von Instrumenten erkundet. Bei einer in diesem Zusammenhang durchgeführten Suche nach möglichen Ringen um den Zwergplaneten stieß ein Forscherteam um Mark Showalter vom SETI Institute mit Hilfe des Weltraumteleskops Hubble eher zufällig auf einen vierten Begleiter von Pluto.
P4 oder S/2011 P1 – so die provisorischen Bezeichnungen – ist zwischen 13 und 34 Kilometer groß und umrundet Pluto innerhalb von 32 Tagen in einem Abstand von 59.000 Kilometern. Damit zieht er seine Bahn zwischen den Umlaufbahnen der im Jahr 2005 ebenfalls mit Hubble entdeckten Monde Nix und Hydra.
Der neue Begleiter war den Beobachtern zuerst am 28. Juni 2011 auf Bildern der Wide Field Camera 3 des Weltraumteleskops aufgefallen und ließ sich bei Folge-Beobachtungen am 3. und 18. Juli bestätigen.
Auf früheren Bildern von Hubble konnte der Mond bislang nicht entdeckt werden, da deren Belichtungszeiten zu gering waren. Da aber diesmal nach äußerst lichtschwachen Staubringen um Pluto gesucht wurde, zeigte sich P4 auf den neuen, wesentlich länger belichteten Bildern als schwacher Lichtpunkt.

NASA’s Hubble Discovers Another Moon Around Pluto

Unter Plutos Eispanzer könnte es Ozeane geben

Nach Modellrechnungen der beiden Forscher Guillaume Robuchon und Francis Nimmo von der University of California in Santa Cruz könnte es unter dem etwa 200 Kilometer dicken Eispanzer des Zwergplaneten Pluto Ozeane geben, die bis in eine Tiefe von 100 bis 170 Kilometer hinabreichen.
Obwohl auf der Oberfläche von Pluto Temperaturen von bis zu minus 230 Grad Celsius möglich sind, könnte die vom Zerfall radioaktiver Nuklide, vornehmlich von Kalium-40, tief im Inneren des Zwergplaneten erzeugte Wärme ausreichen, um flüssiges Wasser unter der Eisdecke zu halten. Der dicke Eispanzer würde zusätzlich noch als Isolierschicht dienen und die Wärme nicht ins All entweichen lassen.

Pluto Has Oceans Under Ice?

Pluto May Host an Ocean

Neue Karten von der Oberfläche des Zwergplaneten Pluto

Dies ist der bislang detaillierteste Blick
auf die Oberfläche des Zwergplaneten Pluto,
erstellt aus mehreren Bildern des Weltraumteleskops Hubble,
die in den Jahren 2002 und 2003 aufgenommen wurden.
(NASA, ESA, und M. Buie (Southwest Research Institute))

Die NASA veröffentlichte heute die detailliertesten Karten, die bislang vom Zwergplaneten Pluto angefertigt wurden. Die für diese Karten verwendeten Aufnahmen des Weltraumteleskops Hubble zeigen eine eisige, gefleckte Welt in braungoldenen Farben, die sich im Lauf der Jahreszeiten verändern.

New Hubble Maps of Pluto Show Surface Changes

Auf halbem Weg zu Pluto

Am heutigen 29. Dezember 2009 hat die Raumsonde New Horizons genau die Hälfte ihres Weges zum Pluto zurückgelegt.
Die Entfernung sowohl zur Erde wie auch zum Zwergplaneten Pluto betrug heute Morgen um 08:00 Uhr MEZ exakt 16,41 Astronomische Einheiten.
Der Start von New Horizons fand am 19. Januar 2006 statt, der Vorbeiflug am Pluto wird am 14. Juli 2015 erfolgen.

Plutos Namensgeberin Venetia Phair gestorben

Wie ihre Familie gestern mitteilte, ist Venetia Phair am 30. April 2009 in ihrem Haus in Epsom (in der Grafschaft Surrey; etwa 25 km südwestlich von London) gestorben. Sie wurde 90 Jahre alt.
Am 14. März 1930 hatte Phair, damals 11-jährig, durch ihren Großvater, Francis Falconer Madan, von der Meldung über die Entdeckung eines neuen Himmelskörpers und der Namenssuche erfahren und den Namen „Pluto“ vorgeschlagen. Francis Madan fand ihren Vorschlag so gut, dass er davon Herbert Hall Turner, einem befreundeten Astronomen und Professor für Astronomie an der Universität Oxford erzählte. Über diesen gelangte der Vorschlag am 15. März 1930 per Telegramm an das Lowell-Observatorium in Flagstaff, Arizona. Das Lowell-Observatorium, wo der Himmelskörper am 18. Februar 1930 von Clyde Tombaugh entdeckt worden war, nahm im Mai desselben Jahres den Vorschlag von Venetia Phair an.
Übrigens hatte Venetias Großonkel Henry Madan die Namen „Phobos“ und „Deimos“ für die Monde des Mars vorgeschlagen.

Venetia Phair, who named planet Pluto, dies at 90

Venetia Phair

Plutosonde New Horizons fotografiert Neptun und seinen Mond Triton

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Neptun und Triton, aufgenommen von New Horizons.

Das Bild wurde am 16. Oktober 2008 aufgenommen, als New Horizons etwa 3,75 Milliarden Kilometer von Neptun entfernt war. Mit 2.700 Kilometern Durchmesser ist Triton nur knapp 300 Kilometer größer als der Zwergplanet Pluto, den New Horizons im Juli 2015 erreichen wird. Die letzten Aufnahmen, die eine Raumsonde von Neptun und Triton machte, sind schon eine Weile her. Sie stammen von Voyager 2, die dort im August 1989 vorbeiflog.

New Horizons Detects Neptune’s Moon Triton

Zwergplanet mit warmer Hülle

Der Zwergplanet Pluto ist rund 40 Mal so weit von der Sonne entfernt wie die Erde, auf seiner Oberfläche herrschen Temperaturen um minus 220 Grad Celsius. Seit einigen Jahren ist zudem bekannt, dass Pluto eine sehr dünne Atmosphäre besitzt. Französische und deutsche Astronomen nutzten eines der Großteleskope der Europäischen Südsternwarte (ESO) in Chile, um mehr über den Aufbau dieser Gashülle zu erfahren. Bei zwei Gelegenheiten im August 2008 nahmen die Forscher mit einem hochempfindlichen Instrument das Infrarotspektrum des Pluto auf. Demnach bringt es die Atmosphäre auf eine Temperatur von minus 180 Grad Celsius und ist damit rund 40 Grad wärmer als die Oberfläche. Die Kombination der neuen Daten mit Beobachtungen von Sternbedeckungen ergab, dass die Gashülle des Pluto mit jedem Höhenkilometer um 3 bis 15 Grad wärmer wird. Der Grund für diese Temperaturinversion dürfte ein frostiges Pendant zum Schwitzen sein: indem das schwache Sonnenlicht auf die Plutooberfläche fällt, geht etwas Eis direkt in den gasförmigen Zustand über. Der Oberfläche wird auf diese Weise Wärmeenergie entzogen, der Atmosphäre dagegen zugeführt. Das in der Atmosphäre vorhandene Methan verstärkt dabei den Effekt.

The lower atmosphere of Pluto revealed

Pluto’s lower atmosphere structure and methane abundance from high-resolution spectroscopy and stellar occultations

CRIRES – CRyogenic high-resolution InfraRed Echelle Spectrograph

Amateur-Astronomen fotografieren Pluto und Charon

Pluto und Charon,
aufgenommen von Antonello Medugno.
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Einer Gruppe italienischer Amateurastronomen ist es erstmals gelungen, den Mond des Zwergplaneten Pluto fotografisch nachzuweisen. Charon und Pluto sind voneinander weniger als eine Bogensekunde entfernt und lassen sich daher optisch nur sehr schwer voneinander trennen.
Die italienischen Hobby-Astronomen Daniele Gasparri und Antonello Medugno arbeiteten gemeinsam mit fünf weiteren Sternguckern im Sommer 2008 an einer aufwendigen Beobachtungskampagne, in der Hoffnung, den Plutomond Charon mit ihrer hochwertigen Amateur-Ausrüstung nachweisen zu können. Die fotografisch getrennte Beobachtung von Pluto und Charon mit einem gewöhnlichen Teleskop galt in der Vergangenheit als weitestgehend unmöglich, da die beiden fernen Himmelskörper einen Winkelabstand von weniger als einer Bogensekunde zueinander zeigen. Charon wurde 1978 mit einem 61-Zoll-Teleskop entdeckt. Seither war es keinem Hobby-Astronomen gelungen, den Mond von seinem Hauptkörper zu trennen – Pluto und Charon erschienen immer gemeinsam als einzelner, verwaschener Lichtfleck. Doch offensichtlich machten sich für die italienischen Beobachter die vielen Versuche bezahlt: der Astronomie-Student Antonello Medugno konnte den Plutomond schließlich fotografisch nachweisen. Für seine Aufnahme (linkes Bild) verwendete er eine Starlight Xpress CCD-Kamera an einem 14-Zoll Schmidt-Cassegrain-Teleskop. Die Grafik rechts neben Medugnos Aufnahme zeigt die Position von Pluto und Charon am selben Tag.
Obwohl die von den Italienern angefertigte, hochqualitative Aufnahme keinen sonderlichen wissenschaftlichen Wert besitzt, zeigt sie doch, welch herausragenden Ergebnisse heute im Bereich der Amateurastronomie möglich sind.

Coelum Stream – Intorno a Plutone, sulle tracce di Caronte

Originalartikel über die Entdeckung des Plutomondes Charon

Neue Klasse von Objekten im Sonnensystem

Nach seiner Degradierung zum Zwergplaneten hat der Pluto eine kleine Genugtuung erfahren. Laut Beschluss der Internationalen Astronomischen Union (IAU) ist der einstmals neunte Planet nun der Prototyp einer ganzen Klasse von Objekten im Sonnensystem: den Plutoiden. In diese Kategorie sollen künftig alle Zwergplaneten fallen, die außerhalb der Neptunbahn um die Sonne ziehen. Derzeit gehören lediglich Pluto und Eris in diese Kategorie.

Plutoid chosen as name for Solar System objects like Pluto

Pluto and the Changing Landscape of Our Solar System