Kategorie: Geologie

Die Kontinente kamen vor rund 1,5 Milliarden Jahren zum Stillstand

Die Kontinente waren nicht immer in Bewegung. Als sich vor 1,5 Milliarden Jahren die Landmassen zum Superkontinent Rodinia vereinigten, soll dies die Plattentektonik für rund 100 Millionen Jahre angehalten haben. Dies folgern zwei Forscher der Carnegie Institution aus der vergleichenden Untersuchung von Vulkangesteinen. Weil ein riesiges Meer bei der Bildung des Kontinents verschwunden sei, habe es auch dessen Subduktionszonen nicht mehr gegeben, in denen sich Erdplatten unter ihre Nachbarn schieben. Solche Zonen zeichnen sich durch regen Vulkanismus aus. Den gleichen Effekt sagen die Forscher übrigens auch für die Zukunft voraus: in 350 Millionen Jahren könnte es demnach zu einem Stillstand kommen, wenn Amerika, Asien und Australien zu einer Landmasse verschmelzen und der Pazifische Ozean zwischen ihnen verschwindet.

Earth’s Plates May Take a Break

Why Earth’s Mantle Is Missing Matter

Observations about the early formation of Earth may answer an age-old question about why the planet’s mantle is missing some of the matter that should be present. Earth is made from chondrite, very primitive rocks of meteorites that date from the earliest time of the solar system before the Earth was formed. However, scientists have been puzzled why the composition of Earth’s mantle and core differed from that of chondrite. New findings suggest that an ancient magma ocean swirled beneath the Earth’s surface and would account for this discrepancy.

UBC Study May Solve Age-old Mystery of Missing Chemicals From Earth’s Mantle

Wie schmelzende Eisschilde und Erdbeben zusammenhängen

Veränderungen im Spannungsfeld der Erdkruste haben nach der letzten Eiszeit im Teton-Gebirge im Nordwesten der USA mehrere starke Erdbeben ausgelöst. Das berichten Forscher aus Münster und Bochum im Fachmagazin „Geology“. Die Hebung der Bergkette um mehrere tausend Meter in den letzten Millionen Jahren sei auf das wiederholte Auftreten von Erdbeben an der sog. Teton-Störung zurückzuführen, die am Fuß der Teton-Berge entlang laufe. Zur Zeit sei die 60 Kilometer lange Störung seismisch inaktiv, doch Klimaschwankungen könnten die Seismizität der Erdkruste entscheidend beeinflussen. Dies werfe die Frage auf, ob das derzeitige Abschmelzen von Inlandeis – zum Beispiel in Grönland – in Zukunft Erdbeben auslösen könne.
http://geology.gsapubs.org/content/35/12/1107

Kontinentaldrift: Indien mit "Turboantrieb"

Vor 50 Millionen Jahren prallte der indische Subkontinent mit einer Geschwindigkeit von rund 20 Zentimetern pro Jahr auf den riesigen eurasischen Kontinent. Die durch diese Kollision entstandene Knautschzone heißt heute Himalaya, das mächtigste Gebirge der Erde. Auch das sich nördlich davon anschließende Tibetanische Hochplateau ist ein Resultat dieses Zusammenstoßes. Indien war bis vor ca. 140 Millionen Jahren Teil des Superkontinents Gondwanaland. Gondwana zerbrach, seine verschiedenen Teile drifteten mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten auseinander und heißen heute Indien, Afrika, Australien, Antarktis und Südamerika.
Aber warum war Indien so viel schneller und bewegte sich weiter als die anderen Teile von Gondwanaland?
Eine neue, am GeoForschungsZentrum Potsdam entwickelte seismische Methode ermöglicht die recht genaue Messung der Mächtigkeit der heutigen Lithosphärenplatten. Dabei fiel auf, dass die Indische Platte nur etwa 100 Kilometer mächtig ist, während die anderen Restplatten von Gondwana fast die doppelte Dicke aufweisen. Die Ursache für das Aufbrechen von Gondwana sehen Geowissenschaftler in einer riesigen Gesteinsblase, die den Superkontinent von unten aufheizte und zerbrechen ließ. Der Vulkan ließ auch die untere Hälfte des indischen Subkontinents wegschmelzen. Deshalb konnte Indien schneller und weiter verschoben werden.

Prakash Kumar et al.: The rapid drift of the Indian tectonic plate

spektrumdirekt: Platte auf der Überholspur

Expedition Bhutan: Die Entstehung des Himalaya

Late Jurassic

Mineralienatlas Lexikon – Plume

Continental drift – Wikipedia, the free encyclopedia

Unser Planet verdankt sein Leben dem Mineral Majorit

Dem Mineral Majorit könnte unser Planet sein Leben verdanken, sagen Wissenschaftler der Universität Bonn. Das Majorit kommt normalerweise nur in mehreren hundert Kilometern Tiefe unter hohen Drücken und Temperaturen vor. Unter diesen Bedingungen kann es ursprünglich in Eisenoxid gebundenen Sauerstoff aufnehmen und wie in einem „Fahrstuhl“ an die Oberfläche transportieren. In der Nähe der Erdoberfläche zerfällt es; der Sauerstoff wird frei und verbindet sich mit Wasserstoff aus dem Erdinnern zu Wasser. Ohne den „Sauerstoff-Fahrstuhl“ wäre die Erde vermutlich ein lebensfeindlicher Wüstenplanet.
Lebensspendende Gesteine aus 250 Kilometern Tiefe

Arno Rohrbach et al.: Metal saturation in the upper mantle

Älteste Diamanten entdeckt

Die wohl ältesten Diamanten hat eine deutsch-australische Forschergruppe entdeckt. Lediglich einige Tausendstel Millimeter groß, finden sich die Schmuckstücke in besonders stabilen, bis zu 4,25 Milliarden Jahre alten Zirkonen aus Westaustralien. Das Alter der Erde selbst schätzen Geologen auf etwa 4,5 Milliarden Jahre. Da Diamanten typischerweise tief unter der Erdoberfläche bei hohen Temperaturen und Drücken entständen, müsse der Planet sehr bald nach seiner Entstehung eine dicke Gesteinskruste besessen haben, schließen Martina Menneken von der Universität Münster und ihre Kollegen im Fachmagazin „Nature“.

Diamonds found in Earth’s oldest crystals

Erdgeschichte: Das Hadaikum

Zircon mineral information and data

Mysteries Of Antarctic Mountains Revealed

The 3.000-kilometer-long Transantarctic Mountains are a dominant feature of the Antarctic continent, yet up to now scientists have been unable to adequately explain how they formed. In a new study, geologists led by Michael Studinger from Columbia University’s Lamont-Doherty Earth Observatory report that the mountains appear to be the remnant edge of a gigantic high plateau that began stretching and thinning some 105 million years ago, leaving the peaks curving along the edge of a great plain.

Michael Studinger’s Homepage on the Transantarctic Mountains