Kategorie: Geologie

Unterseeischer Vulkanausbruch vor der Kanaren-Insel El Hierro

Digitales Geländemodell der Grabenstruktur
südlich von El Hierro mit dem neu entstandenen Vulkan.
Der Krater ist deutlich zu erkennen.
(Instituto Español de Oceanografía (IEO))
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In der Nacht zu Montag, den 10. Oktober 2011 ist durch einen Magma-Ausbruch fünf Kilometer südlich der Kanaren-Insel El Hierro ein Unterwasser-Vulkan entstanden.
Wissenschaftler vom spanischen Institut für Ozeanografie unter Leitung von Juan Acosta und Francisco Sánchez konnten den 300 Meter unter der Wasseroberfläche befindlichen Vulkan von Bord des Forschungsschiffes
„Ramón Margalef“ aus mit Hilfe von Echoloten und unter Einsatz des Tauchroboters „Liropus“ vermessen.
Der neu entstandene Vulkan ist demnach etwa 100 Meter hoch und hat an seiner Basis einen Durchmesser von 700 Metern, der Krater ist etwa 120 Meter breit.
An der Meeresoberfläche hat das austretende Gas der Magma-Eruption aufgrund chemischer Veränderungen des Wassers einen riesigen, grünlich gefärbten Fleck geschaffen, der inzwischen größer als die gesamte Fläche der Kanaren-Insel El Hierro ist. Da mittlerweile mehr Schlacke- und Asche-Partikel an die Oberfläche gelangen, ändert sich der Fleck nun zunehmend ins Bräunliche.

Weitere Infos und aktuelle Satellitenaufnahmen:

Mente et Malleo: Unterwassereruption auf El Hierro

Vulkanausbrüche bei El Hierro: Vor den Kanaren könnte neue Insel entstehen

El Hierro Submarine Volcanic Eruption October 2011

El Hierro captured by the Deimos-1 satellite (JPG, 6.17 MB)

El Hierro Submarine Eruption

Vistas aéreas del proceso eruptivo en el Hierro

Spektakuläre Bilder vom Ausbruch des Vulkans Puyehue (Update)

Nach einer Ruhephase von mehr als 50 Jahren ist am vergangenen Samstag der 2.236 Meter hohe Vulkan Puyehue in den chilenischen Anden ausgebrochen.
Da der Vulkan große Mengen Asche, Lava und Gesteinsbrocken (einige landeten sogar auf argentinischem Staatsgebiet) ausspuckt, wurden zunächst etwa 3.500 Bewohner aus dem direkten Umfeld des Vulkans in Sicherheit gebracht.
Die bis in eine Höhe von 10 km aufsteigende Aschewolke des Vulkans wurde Richtung Argentinien und dann hinaus auf den Südatlantik getrieben, wie man auf dieser Satellitenaufnahme sehr schön sehen kann.
In Argentinien waren vor allem die Städte Bariloche und Villa la Angostura betroffen. Schon nach kurzer Zeit bedeckte dort eine mehrere Zentimeter dicke Ascheschicht Häuser, Straßen, Bäume und Autos. Der Flugplatz des beliebten Touristenziels Bariloche wurde geschlossen.

Puyehue-Cordón Caulle

2011 Puyehue eruption

NASA Provides a Two-Satellite View and Video of the Chilean Volcano Eruption

ESA – Observing the Earth – Earth from Space: A gush of volcanic gas

Global Volcanism Program – Puyehue-Cordón Caulle

Vulkanausbruch: Aschewolke vernebelt Argentiniens Süden

Hier nun ein paar spektakuläre Fotos des Vulkanausbruchs:

Vulkan Shinmoe-dake auf der japanischen Insel Kyūshū ausgebrochen

Luftaufnahme des Shinmoe-dake
vom 15. August 2002.
(H. Seo, Geological Survey of Japan (GSJ))
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Der Kirishima-Yaku-Nationalpark liegt im südlichen Teil der japanischen Insel Kyūshū. Der Park umfasst das Kirishima-Yaku-Vulkanfeld, die Bucht von Kagoshima mit dem aktiven Vulkan Sakurajima und die Insel Yakushima.
Das Kirishima-Yaku-Vulkanfeld besteht aus rund 23 dicht an dicht liegenden Vulkankegeln, von denen 15 noch intakte Krater besitzen. 10 dieser Krater sind mit Wasser gefüllt.
Die jüngsten, aber kleineren Ausbrüche ereigneten sich hier Ende Mai/Anfang Juni 2010 am 1.400 m hohen Shinmoe-dake. In den Ruhephasen ist sein Krater mit einem grünlich schimmernden See gefüllt.
Der Karakuni-dake, mit 1.700 m der höchste Vulkankegel, war historischen Aufzeichnungen zufolge zuletzt im Jahr 1946 ausgebrochen.
Seit dem 19. Januar 2011 ist der Shinmoe-dake nun wieder aktiv. Die von den ersten Eruptionen gespeiste Aschewolke driftete in südöstliche Richtung. Die Stadt Miyakonojō, etwa 30 km südöstlich des Vulkans gelegen, wurde von einer bis zu 5 mm dicken Ascheschicht bedeckt. Sogar das 60 km entfernte Nichinan war noch vom Ascheregen betroffen. Die Eruptionen am 22. Januar 2011 ließen die Aschewolke in eine Höhe von über 2 km aufsteigen.

NASA’s Earth Observatory: Shinmoe-dake Volcano Erupts on Kyushu

Kirishima eruption in Japan still going strong

Kirishima erupts in spectacular fashion

Global Volcanism Program – Kirishimayama

YouTube-Nutzer „hitosi49“ hat zwei beeindruckende Videos von den Eruptionen des Shinmoe-dake online gestellt, die am 26. Januar 2011 aufgenommen wurden. Man achte auf die vulkanischen Bomben im ersten Video und die Blitze in der Aschewolke im zweiten.


Neue Tiefseequellen im Atlantik entdeckt

Wissenschaftler des Forschungsinstituts MARUM und des Max-Planck-Instituts für Marine Mikrobiologie in Bremen haben an Bord des deutschen Forschungsschiffes „Meteor“ 500 Kilometer südwestlich der Azoren neue Hydrothermalquellen entdeckt. Dort treten inmitten des Atlantischen Ozeans in tausend Metern Wassertiefe bis zu 300 Grad heiße Quellen aus bis zu ein Meter hohen Schloten aus. Die Entdeckung der neuen Tiefseequellen ist von besonderer Bedeutung, weil sie trotz intensiver Suche bei bisherigen Expeditionen in diesem Seegebiet nicht aufgefallen waren.

Weiter in der Pressemeldung der Max-Planck-Gesellschaft:
https://www.mpg.de/forschung/neue-tiefseequellen-im-atlantik-entdeckt

Siehe auch:
https://www.mpi-bremen.de/Neue-Tiefseequellen-im-Atlantik-entdeckt.html

https://www.marum.de/Entdecken/Tiefseequellen-entdeckt-Hydrothermalquellen-tragen-moeglicherweise-staerker-zum-Waermehaushalt-…html

Die wandernden Steine der Racetrack Playa

Wandernder Felsen auf der Racetrack Playa.
(Public Domain)

Die berühmten wandernden Steine der Racetrack Playa sind seit den späten 1940er Jahren ein Rätsel für die Wissenschaft: das 4,5 mal 2,2 Kilometer messende Hochplateau im Death Valley beherbergt Dutzende Steine verschiedener Größe, die sich über Nacht bewegen und dabei deutlich sichtbare Spuren im Sand hinterlassen. Trotz jahrzehntelanger Forschungen kann der komplexe Mechanismus, der zu der Bewegung der Steine führt, bisher nicht zufriedenstellend erklärt werden.
Eine kürzlich abgeschlossene Expedition unter der Leitung von NASA-Wissenschaftlern kam zu dem Ergebnis, dass offenbar eine ganze Reihe von Faktoren für die Wanderungen der bis zu 350 Kilogramm schweren Steine verantwortlich ist. Unter anderem spielt nächtliche Eisbildung eine wesentliche Rolle. Durch starke Winde angetrieben, rutschen die Felsen auf zuvor gebildeten Eisschollen entlang. Begünstigt wird dieser Prozess von dem rutschigen Untergrund, der durch regennasse Bakterienmatten und tonigen, schmierigen Boden entsteht.

Tal des Todes: Das Geheimnis der streunenden Felsen

Heute vor 30 Jahren: Ausbruch des Mount St. Helens

Einzelbild aus Gary Rosenquists berühmter Fotoserie
vom Beginn des Ausbruchs des Mount St. Helens.
(Gary Rosenquist/Joel E. Harvey/USGS)

Nach 123 Jahren der Ruhe schüttelte sich der Mount St. Helens am 20. März 1980 mit einer Reihe von Erdbeben wach. Durch kleine Ascheeruptionen wurde eine Woche später auf dem Gipfelgletscher ein neuer Krater ausgehöhlt. Während der nächsten Wochen bedeckte Asche von Hunderten dieser kleinen Eruptionen die weiße Schneedecke des Berges mit einem schwarzen Schleier. Während die Erde weiter bebte, wuchs hoch auf der Nordflanke des Mount St. Helens mit einer Rate von bis zu zwei Metern pro Tag eine unheilvolle Anschwellung heran – eine Veränderung, die selbst aus größerer Entfernung mit bloßem Auge erkennbar war. Die meisten Geologen, die diese Aktivitäten studierten, kamen zu dem Schluss, dass in geringer Tiefe unter der Nordseite des Mount St. Helens eine Magmaintrusion erfolgt sein musste, und dass diese starke Injektion von geschmolzenem Felsgestein die Erdbeben und die Anschwellung verursacht hatte. Die Hauptfragen waren jedoch, ob – und vor allem wann – dieses neue Magma an die Oberfläche gelangen würde.
Die Antworten kamen am 18. Mai 1980. Um 08:32 Uhr löste ein Erdbeben der Stärke 5,1 eine riesige Lawine aus Felsgestein und Eis am Nordabhang des Mount St. Helens. Das Abrutschen dieser ungeheuren Gesteins- und Eismassen gab plötzlich den Druck frei, der auf dem überhitzten Grundwasser und dem Magma unter dem Vulkan lastete – gerade so, als ob der Deckel eines riesigen Dampfkochtopfs plötzlich wegfliegen würde. Die nachfolgende Detonation des sich explosiv ausbreitenden Dampfes und der vulkanischen Gase riss die noch verbliebene Nordseite des Gipfels weg, zermahlte sie zu kleinsten Bestandteilen und schleuderte diese über einen Bereich von etwa 550 Quadratkilometer über die bewaldeten Gebirgskämme. 57 Menschen wurden dabei getötet; zwei von ihnen gaben noch über Funk eindrucksvolle Berichte ab – darunter David Johnston, der als Wissenschaftler beim U.S. Geological Survey arbeitete und von einem hohen Gebirgskamm 9 km nördlich vom Mount St. Helens Messungen der Anschwellung durchgeführt hatte.
Während der nächsten neun Stunden kochten die Gase weiterhin aus dem offen liegenden Magmakörper heraus, sandten Asche in die hohen Wolkenschichten und schickten Ascheströme die durchbrochene Nordflanke des Mount St. Helens hinab. Schlammfluten ergossen sich in die Bäche und Flüsse, und feine Vulkanasche lagerte sich in Schichten von bis zu 4 cm Dicke Hunderte von Kilometern in östlicher Richtung ab. Am Abend des 18. Mai 1980 war die Haupteruption vorüber – der Mount St. Helens war um rund 400 Meter geschrumpft.

Mount St. Helens National Volcanic Monument

Devastation and Recovery at Mt. St. Helens

30th Anniversary of the Eruption of Mt. St. Helens

USGS: Volcano Hazards Program – Mount St. Helens

Mount St. Helens – Pre-May 18, 1980 Images

Mount St. Helens – May 18, 1980 Eruption Images

Is It Safe to Live Near a Volcano?

Versunkene Inselgruppe im zentralkaribischen Meer gefunden

Untermeerischer Berg
im Bereich des sog. Hess-Escarpments
im zentralkaribischen Meer.
(IFM-GEOMAR)
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Im März und April dieses Jahres waren Geologen aus Greifswald, Kiel und Hannover mit dem Forschungsschiff „Meteor“ in der Karibik vor der Küste Kolumbiens und Venezuelas unterwegs. Während ihrer Expedition fanden die Forscher in Wassertiefen von 800 bis 1.000 Metern Gipfel von Seebergen aus versteinerten Korallen, Schnecken und Rotalgenknollen. Diese Lebewesen waren ursprünglich nur in lichtdurchfluteten oberen Bereichen des Meeres beheimatet. Zudem wiesen die Geologen in größeren Tiefen Basaltgerölle nach, wie sie nur in stark bewegtem Wasser in Flüssen oder Meeresbrandungen entstehen. Die Funde sind deutliche Belege dafür, dass die submarinen Berge ehemals Inseln im karibischen Meer waren.
Die Geologen gehen davon aus, dass es vor rund 80 bis 90 Millionen Jahren zu einem großen untermeerischen Basaltausfluss kam, in dessen Folge über der Tiefseeebene ein zwei Kilometer dickes Basaltplateau entstand, das über der Meeresoberfläche gelegen haben muss. Mehrere zehn Millionen Jahre später wurde das Plateau durch enorme geotektonische Kräfte auseinandergerissen und gekippt. An den Hochstellen bildeten sich dann vor 40 bis 50 Millionen Jahren Korallenriffe. Deren Wachstum konnte zunächst mit dem stetigen Absinken der Bruchstücke des Plateaus mithalten. Später starben die Riffe jedoch ab und verschwanden mit der Zeit in der Tiefe. Heute liegen die Basaltformationen in einer Tiefe von bis zu 1.800 Metern.

Versunkene Inseln in der Karibik entdeckt

Kieler Meereswissenschaftler erforschen die Geschichte der karibischen Platte

Black Smoker in fünf Kilometer Tiefe

Ein Expeditionsteam unter Leitung von Bramley Murton vom National Oceanography Centre in Southampton hat mit Hilfe eines ferngesteuerten U-Bootes Aufnahmen von hydrothermalen Quellen am Grund des Karibischen Meeres gemacht. Die sog. Black Smoker befinden sich in fünf Kilometer Tiefe im Kaimangraben, einer Tiefseerinne nördlich von Jamaika.
Dort dringt Meerwasser in den tektonisch aktiven Untergrund ein, wird durch das unterliegende Magma stark erhitzt und mit Sulfiden und anderen Mineralien angereichert. Wo dieses Wasser unter hohem Druck aus dem Grund austritt und auf das kalte Meerwasser trifft, fallen die gelösten Mineralien wieder aus. Als Resultat bilden sich meterhohe Schlote aus Kupfer- und Eisenerzen, aus denen eine dunkle „Rauchwolke“ aus gelösten Salzen austritt (daher die Bezeichnung „Black Smoker“). Den zahlreichen Lebewesen, die sich an die dort herrschenden extremen Bedingungen (Temperaturen von mehreren hundert Grad, hoher Druck, fehlendes Sonnenlicht) angepasst haben, dienen diese Salze als Nahrung.
Einige der bei den Black Smokern vorgefundenen Lebensformen könnten repräsentativ für frühe Formen des Lebens auf der Erde sein, und es ist nicht auszuschließen, ähnliche Lebensformen auch auf anderen Himmelskörpern in unserem Sonnensystem zu finden. Ein möglicher Kandidat ist der Jupitermond Europa.

wissenschaft.de – Üppiges Leben auf dem Schwarzen Raucher

British scientific expedition discovers world’s deepest known undersea volcanic vents

The Remarkable Diversity of Seafloor Vents

Lost City Research

Europa Has Enough Oxygen For Life

Der Eyjafjallajökull-Vulkan bei Nacht … und aus der Luft

Die Eruptionen des Eyjafjallajökull-Vulkans in Island bei Nacht:


Und weil’s so schön ist, hier noch ein paar atemberaubende Luftaufnahmen vom Eyjafjallajökull-Vulkan. Östlich der schon bestehenden Lavaspalte hat sich in den letzten Märztagen eine neue aufgetan, aus der insgesamt sieben Lavaströme austreten.