
Gefäße aus Keramik, Alabaster und Granit
in der Felsengruft unter dem Königspalast von Qatna.
(Konrad Wita & Peter Pfälzner/Universität Tübingen)
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Im Königspalast von Qatna in Mittelsyrien haben Tübinger Archäologen eine Felsgruft mit Jahrtausende altem Grabinventar sowie den sterblichen Überresten von mindestens 30 Menschen entdeckt.
Bei Ausgrabungen am Nordwestflügel des Palastes kam die Grabkammer zum Vorschein. Eine wuchtige Felstür gab den Weg in die 4,90 mal 6,30 Meter große Gruft frei. Bei den Skeletten fanden die Wissenschaftler zahlreiche Keramikgefäße und mehrere Gefäße aus Granit und Alabaster, die augenscheinlich aus Ägypten eingeführt worden waren. Diese Gefäße stammen zum Teil aus der Zeit des Alten Reiches in Ägypten und sind damit etwa 1.000 Jahre älter als die Gruft selbst. In einem dieser Gefäße lag wertvoller Goldschmuck. Außerdem fanden die Forscher Gewandnadeln, eine Lanzenspitze aus Bronze sowie dünne Goldbleche, die als Dekoration für Gewänder oder Möbelstücke gedient haben könnten. Zu den weiteren Grabbeigaben gehören Figuren aus Elfenbein und die Skulptur eines Affen an einem steinernen Schminkgefäß.
Qatna war in der Mittleren und Späten Bronzezeit eines der bedeutendsten Königtümer Syriens. Der monumentale Königspalast war aus Lehmziegeln errichtet worden und besaß ursprünglich drei Stockwerke, von denen zwei noch erhalten sind. Der Palast gilt daher als das älteste mehrstöckige Gebäude in Vorderasien.
Bereits im Jahr 2002 hatten die Tübinger Archäologen dort eine Königsgruft entdeckt. Funde aus dieser Grabkammer sind ab dem 17. Oktober 2009 im Landesmuseum Württemberg in Stuttgart zu sehen.
GEO.de – Qatna: Sensationsfund im Königspalast
Schätze des alten Syrien – Die Entdeckung des Königreichs Qatna