Warum der Mond wirklich silbern ist

Eine Karte der Oberflächentemperaturen
am Mond-Südpol, erstellt aus Daten
des Lunar Radiometer Experiment Diviner an Bord des LRO.
Die Karte zeigt mehrere, fast ständig im Schatten
liegende Einschlagkrater und Regionen,
deren Dauerfrost Wasser und andere Verbindungen festhält.
Auf der Skala rechts sind die maximalen Temperaturen
aufgeführt, bei denen die verschiedenen Verbindungen
für mehr als eine Milliarde Jahre
im eingefrorenen Zustand verbleiben können.
(UCLA/NASA/JPL/GSFC)
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Die Mondoberfläche ist reichhaltiger als gedacht. Das zeigt die Analyse des gezielten Einschlags der Mondsonde „LCROSS“ vom 9. Oktober 2009. Im aufgewirbelten Mondstaub stießen die Forscher nicht nur auf Wasser, sondern u.a. auch auf Kohlenmonoxid, Kohlendioxid, Ammoniak, Stickstoff – und überraschenderweise auch auf Silber. Allerdings fanden sich von dem Edelmetall nur winzige Mengen – nicht genug, um hinzufliegen und es abzubauen.
Die „LCROSS“-Mission war vor allem darauf ausgerichtet, Wasser auf dem Mond nachzuweisen. Dazu wurde eine ausgebrannte Raketenstufe des Satelliten gezielt in den Cabeus-Krater am Südpol des Erdtrabanten geschossen. Der nachfolgende Satellit analysierte die Zusammensetzung der vom Einschlag aufgewirbelten Staubwolke. Am Boden des fast immer im Schatten liegenden Kraters vermuteten die Forscher Wassereis, das die Sonde auch tatsächlich nachweisen konnte. Insgesamt schlug die „Centaur“-Raketenstufe vier bis sechs Tonnen Gesteinsmaterial aus dem Mondboden. Darin fanden sich etwa 155 Kilogramm Wasser. Auf Grundlage der Sondendaten gehen die Forscher davon aus, dass rund fünf Prozent des Kraterinneren aus Wasser besteht. Ammoniak ist demnach etwa 15 Mal seltener, Kohlendioxid 50 Mal. Silber fand sich nur in sehr geringen Mengen.
Vermutlich sind das Edelmetall und viele der anderen gefundenen Stoffe irgendwann durch Asteroideneinschläge auf dem Erdtrabanten aufgewirbelt worden und haben sich dann in dem fast ständig im Dunklen liegenden Krater angereichert, wo der Dauerfrost sie seitdem festhält. Für diese Annahme sprechen auch Spuren von Gold und Silber, die von den „Apollo“-Astronauten auf der erdzugewandten Seite des Mondes gefunden worden waren.

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