Archaeopteryx: Chemische Übereinstimmungen mit heutigen Vögeln

Als das erste Fossil eines Archaeopteryx im Jahr 1860 gefunden wurde, hatte Charles Darwin gerade erst seine „Entstehung der Arten“ veröffentlicht. Die Entdeckung dieses Bindeglieds zwischen Dinosauriern und Vögeln lieferte den bis dato stärksten Beleg für die noch junge Evolutionstheorie. Seither sind neun weitere Vertreter des Urvogels gefunden worden, das bislang letzte, das sog. „Thermopolis-Exemplar“, im Jahr 2005.
Dieses besonders gut erhaltene Fossil hat nun ein internationales Forscherteam mit Hilfe des Röntgenlasers am SLAC in Stanford untersucht. Die hochauflösenden, haarfeinen Röntgenstrahlen, mit denen die Forscher das Fossil abtasteten, enthüllten erstmals die genaue Verteilung von chemischen Elementen im Skelett des Thermopolis. Mit Hilfe dieser Daten erstellten die Forscher die erste Karte der Chemie dieses wichtigen Bindeglieds der Evolution. Die Messungen identifizierten rund ein halbes Dutzend Elemente, die eindeutig aus den Überresten des Archaeopteryx stammten und keine Artefakte des umgebenden Gesteins sein konnten.
Die chemische Karte enthüllt, dass Teile der Federn des Fossils nicht einfach, wie bisher angenommen, Abdrücke von lange zersetztem organischen Material sind, sondern dass es sich dabei tatsächlich um die versteinerten Federn selbst handelt. Spuren von Phosphor und Schwefel – Elemente, die auch in den Federn der modernen Vögel enthalten sind – zeigen dies. In den Knochen des Archaeopteryx entdeckten die Wissenschaftler zudem Spuren von Kupfer und Zink – auch in dieser Hinsicht glich der Urvogel seinen modernen Vettern.

X-Rays Reveal Chemical Link Between Birds and Dinosaurs

Archaeopteryx feathers and bone chemistry fully revealed via synchrotron imaging