Unterwasser-Erdrutsch vor Afrika

Forscher des Leibniz-Instituts für Meereswissenschaften (IFM-Geomar) in Kiel haben südlich der Kanarischen Inseln Spuren eines gigantischen Unterwasser-Erdrutsches gefunden, der sich vor rund 2.000 Jahren ereignete.
Damals glitten Schuttmassen vom Rand des afrikanischen Kontinents ab und bewegten sich über 900 Kilometer durch den Ozean. Schließlich bedeckten sie eine Fläche von rund 150.000 Quadratkilometern.
Die Forscher hatten eigentlich eine bekannte und sehr viel ältere Erdbewegung untersuchen wollen, die sog. Sahara-Hangrutschung. Bisher vermuteten Forscher, dass sich dieser Erdrutsch dort vor rund 50.000 bis 60.000 Jahren abspielte, als der Meeresspiegel des Atlantiks deutlich anstieg. Die nun entdeckte Rutschung geschah allerdings in einer klimatisch relativ stabilen Zeit.
Unterwasser-Erdrutsche lösen im schlimmsten Fall verheerende Tsunamis aus. Auf den nahe gelegenen Kanarischen Inseln könnte es also entsprechende Ablagerungen geben und möglicherweise finden sich sogar bei den Autoren der Antike Hinweise auf eine solche Katastrophe.
Dessen ungeachtet hat die jüngste Entdeckung aber vor allem Konsequenzen für die Gefahrenabschätzung für Bohrinseln, Pipelines und Datenkabel.

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