LRO fotografiert Landestellen sowjetischer Mondsonden

Luna 23 und Luna 24 im Mare Crisium.
(NASA/GSFC/Arizona State University/astroarts.org)
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Das sowjetische Luna-Programm zwischen 1959 und 1976 diente der Erkundung des Erdmondes und umfasste insgesamt 24 erfolgreich gestartete Sonden – und fast ebenso viele Fehlstarts. Die Luna-Sonden gehörten zu den ersten Raumsonden, die Aufnahmen von der Mondrückseite lieferten, Bodenproben vom Mond zur Erde zurückbrachten und Rover auf der Mondoberfläche absetzten.
Die Mondsonde Luna 20 (Start am 14. Februar 1972) konnte nur 55 g Bodenproben gewinnen, da der Bohrer nur etwa 30 cm tief in das Mondgestein eingedrungen war. Zur Gewinnung von mehr Gestein entwickelte man einen verbesserten Bohrer, der bis zu zweieinhalb Meter tief bohren konnte.
Luna 23, gestartet am 28. Oktober 1974, landete zwar wie vorgesehen im Mare Crisium, doch wurde die Sonde – und somit auch der Bohrer – bei der Landung so stark beschädigt, dass keine Bodenproben gewonnen werden konnten. Der Funkkontakt zu Luna 23 ging, nur 3 Tage nach der Landung, am 9. November 1974 verloren.
Die Rückkehrkapsel der letzten Luna-Sonde, Luna 24 (gestartet am 9. August 1976), brachte schließlich 170 g Mondgestein zur Erde. Luna 24 war nur wenige 100 Meter von Luna 23 entfernt ebenfalls im Mare Crisium gelandet.
Durch Weglassen der Rückstartstufe konnte die Unterstufe einer Luna-Sonde auch eine größere Nutzlast auf dem Mond landen. Dies wurde zweimal zur Beförderung eines Mondrovers genutzt. So brachte die am 8. Januar 1973 gestartete Mondsonde Luna 21 den Rover Lunochod 2 zum Mond. Obgleich diese Mission nur knapp vier Monate dauerte, legte der Rover eine Strecke von etwa 37 km auf der Mondoberfläche zurück. Am 9. Mai 1973 fuhr Lunochod 2 versehentlich in einen etwa 5 Meter durchmessenden Krater. Zwar gelang es der Missionskontrolle, den Rover wieder aus dem Krater zu manövrieren, jedoch waren die Solarzellen und der Kühler inzwischen derart dick mit Staub bedeckt, dass man nicht mehr ausreichend Strom zum Betrieb hatte und der Rover sich zudem mit Anbruch des nächsten Mondtages überhitzte. Lunochod 2 musste aufgegeben werden.
Nach über 30 Jahren hat der Lunar Reconnaissance Orbiter (LRO) nun zum ersten Mal die Landestellen der eben beschriebenen sowjetischen Mondsonden aus knapp 50 Kilometern Höhe fotografiert.

LROC Image Browser – M119482862R – Luna 20 Landing Site

LROC Image Browser – M111185087R – Luna 23 Landing Site

LROC Image Browser – M111185087L – Luna 24 Landing Site

Soviet Union Lunar Sample Return Missions

Soviet landers Luna 20, 23, and 24, plus the tracks of Lunokhod 2

Western researcher solves 37-year-old space mystery

Luna 20 im Apollonius-Hochland nahe des Mare Fecunditatis.
(NASA/GSFC/Arizona State University)
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Fahrspuren und Endposition des Mondrovers Lunochod 2.
(NASA/GSFC/Arizona State University/Phil Stooke)
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1 Response

  1. Gunnar sagt:

    Zu Lunochod 2 gibts eine nette Geschichte:
    Mondauto gefunden – Privatastronaut glücklich