Der erste direkte Blick in die Gashülle eines Exoplaneten bei einem sonnenähnlichen Stern ist einer kanadisch-deutschen Forschergruppe um Markus Janson von der Universität Toronto gelungen. Ihre Beobachtungen zeigen, dass die Vorstellungen über planetarische Atmosphären überdacht werden müssen.
Der ferne Planet, einer von drei Begleitern des Sterns HR 8799 im Sternbild Pegasus, besitzt etwa das Zehnfache der Masse des Jupiter und weist eine Oberflächentemperatur von etwa 800 Grad Celsius auf. Auf Basis dieser Daten waren chemische Modelle seiner Atmosphäre entwickelt worden. Die zugehörigen Infrarotspektren weichen jedoch klar von dem jetzt direkt beobachteten Spektrum ab: die Gashülle des Exoplaneten HR 8799 c lässt überraschend wenig langwellige Wärmestrahlung passieren. Eine mögliche Erklärung ist, dass sie weniger Methan und dafür mehr Kohlenmonoxid enthält als vorhergesagt.
Janson und seine Kollegen vom Heidelberger Max-Planck-Institut für Astronomie nutzten für ihre Beobachtungen das Very Large Telescope (VLT) der ESO in Chile.
Erste direkte Aufnahme eines Exoplaneten-Spektrums
13. Januar 2010