Mehr als 1.600 Meter unter dem Meeresboden und damit viel tiefer als bisher angenommen wachsen und gedeihen Mikroorganismen. Das haben französische und britische Forscher bei der Untersuchung von Bohrkernen entdeckt, die bis zu 111 Millionen Jahre alte Sedimente enthielten. Erwan Roussel von der Université de Bretagne Occidentale in Brest und sein Team analysierten neun Bohrkerne aus dem Meeresboden vor der Küste Neufundlands, die aus Tiefen von 860 bis 1.626 Metern stammten und zwischen 46 bis 111 Millionen Jahre alt waren. Die tiefste und älteste Probe wurde dabei aus einem Bereich unterhalb einer Lava-Ablagerung gewonnen, wo Temperaturen zwischen 60 und 100 Grad Celsius herrschen. Vor allem in diesem Probenteil fanden sich hohe Konzentrationen von Methan und anderen Kohlenwasserstoffen. In allen Kernen entdeckten die Forscher einfach gebaute Mikroorganismen ohne Zellkern, von denen sich einige gerade teilten.