Wissenschaftlern um Robert White von der Universität von Cambridge ist es erstmals gelungen, die Lavaschicht unter dem Nordatlantik in ihrer Gänze auszumessen und zu erforschen. Sie entwickelten dazu eine neue seismische Methode, die es ihnen erlaubte, durch die Sedimente bis auf die darunter liegenden Lavaschichten und sogar durch diese hindurch zu schauen. Ihre jetzt in der Fachzeitschrift „Nature“ veröffentlichten Ergebnisse geben einen Einblick in die dramatischen Ereignisse beim Zerbrechen der Kontinente. Vor 55 Millionen Jahren, als Grönland und Nordwesteuropa auseinander drifteten, ereignete sich ein extremer Ausbruch vulkanischer Aktivität: der Nordatlantik riss auf und ein Hotspot im Erdmantel schleuderte bis zu zehn Millionen Kubikkilometer geschmolzenes Gestein an die Erdoberfläche. Heute ist ein Großteil dieser stellenweise mehr als zwölf Kilometer dicken Lavaschicht vom Meer und von Sedimenten bedeckt. Nur eine kleine Ecke dieser Vulkanregion ist als Gesteinsformation des Giant’s Causeway in Nordirland erhalten.
Under the sea
Hotspot löste Vulkankatastrophe im Nordatlantik aus
28. März 2008