Galilei und die Entdeckung der Jupitermonde

Heute vor 400 Jahren, in der Nacht vom 7. auf den 8. Januar 1610, entdeckte der italienische Physiker, Mathematiker und Astronom Galileo Galilei mit einem selbstkonstruierten Teleskop die vier größten Trabanten des Jupiter, die wir ihm zu Ehren die Galileischen Monde nennen.
Im März 1610 veröffentlichte Galilei seine astronomischen Entdeckungen in der Schrift „Sidereus Nuncius“ (Sternenbote). Die Schrift sorgte für großes Aufsehen, da sie das heliozentrische Weltbild des Kopernikus unterstützte. Galilei legte damit den Grundstein für die moderne Astronomie.

Titelseite des Sidereus Nuncius von 1610.
(INAF-Osservatorio Astronomico di Brera/
astroarts.org)
Zum Vergrößern das Bild anklicken.

Galileis Beschreibung der Satelliten des Jupiter.
(INAF-Osservatorio Astronomico di Brera/astroarts.org)
Zum Vergrößern das Bild anklicken.

Die vier Galileischen Monde umrunden Jupiter nahezu in seiner Äquatorebene auf fast kreisförmigen Bahnen und kehren ihm immer dieselbe Seite zu. Sie heißen in der Reihenfolge ihres Abstandes vom Planeten: Io, Europa, Ganymed und Kallisto.
Die Monde erhielten ihre Namen nach den Geliebten des Göttervaters Zeus. Zeus verwandelte Io in eine silberglänzende Kuh, um sie vor seiner eifersüchtigen Frau Hera zu verstecken, und Kallisto musste zur Strafe für ihre Liebschaft mit Zeus den Rest ihres Lebens als Bärin verbringen. Für Europa verwandelte sich Zeus in einen weißen Stier und entführte sie nach Kreta, während Ganymed ein Trojanischer Jüngling war, der, entführt von Zeus in Gestalt eines Adlers, seinen Dienst als Mundschenk an der Göttertafel versah.
Details der ungewöhnlichen Welten, von denen jede ihr eigenes Gesicht hat, offenbarten erst die Voyager-Raumsonden in den 1970er Jahren.

Die vier größten Jupitermonde
Io, Europa, Ganymed und Kallisto (v.l.n.r.),
aufgenommen von der Raumsonde Galileo.
(NASA/JPL/DLR)
Zum Vergrößern das BIld anklicken.

Morgen hier bei Solscape: Io – eine geologisch aktive Welt