Gewittersturm auf Saturn tobt seit neun Monaten

In der Atmosphäre des Gasplaneten Saturn bilden sich Gewitterstürme von der Größe Europas, die über mehrere Monate aktiv bleiben. Bereits seit Mitte Januar 2009 beobachtet die Raumsonde Cassini ein etwa 3.000 Kilometer großes Sturmgebiet, das damit das bisher langlebigste Exemplar seiner Art im Sonnensystem ist. Der bisherige Rekordhalter war ein vom November 2007 bis Juli 2008 andauernder Gewittersturm. Die Blitze des neuen Rekord-Sturms besitzen 10.000 Mal mehr Energie als vergleichbare Entladungen hier auf der Erde.
Die Messdaten der Saturn-Gewitter verraten den Wissenschaftlern viel über die Bewegungen in den Gasschichten des Planeten. Wie auch auf der Erde entstehen die Gewitter auf dem Saturn vorwiegend in Regionen, in denen kalte und warme Strömungen aufeinander treffen. Dabei entwickeln sich Aufwinde, in denen kleine Kristalle durch Reibung elektrische Ladung aufbauen. Auf der Erde bestehen diese Kristalle aus Wasser, auf Saturn größtenteils aus gefrorenem Ammoniak.
Durch die Radiosignale der Blitze erfahren die Forscher indirekt auch mehr über die äußeren Atmosphärenschichten des Saturn. Geladene Teilchen absorbieren hier einen Teil der Strahlung und geben so Hinweise über deren Zusammensetzung und die Auswirkungen des Sonnenwindes auf diese Atmosphärenschichten.

Longest lightning storm on Saturn breaks Solar System Record